Schwere Masse
Die "Schwere Masse" (als Maß für die Gravitationskraft die von einem Körper ausgeht) ist gleichwertig der "Trägen Masse" (als Maß wie sehr sich ein Körper einer Bewegungsänderung widersetzt)
Hier findest du folgende Inhalte
Formeln
Masse (gemäß Isaac Newton, 1687)
Masse ist eine scheinbar alltägliche Eigenschaft der Materie. Die Größe der Masse wird durch ihre Dichtigkeit und ihr Volumen vereint gemessen.
Schwere Masse
Die "Schwere Masse" ist ein Maß für die Gravitationskraft die von einem Körper ausgeht. Masse ist jene Eigenschaft von Materie, die für den Aufbau eines Schwerefeldes verantwortlich ist. Man spricht von der „Schweren Masse“. Zwei Körper haben die gleiche (schwere) Massen, wenn sie auf je einer Seite einer Balkenwaage liegend diese nicht aus der Gleichgewichtslage bewegen.
Äquivalente Anziehungskräfte zwischen 2 Massen, gemäß dem newtonschen Gravitationsgesetz:
\({F_1} = {F_2} = G \cdot \dfrac{{{m_1} \cdot {m_2}}}{{{r^2}}}\)
Träge Masse
Die "Träge Masse" ist ein Maß dafür, wie sehr sich ein Körper einer Bewegungsänderung widersetzt. Masse ist aber auch jene Eigenschaft von Materie, die das Einwirken einer äußeren Kraft erfordert, um die Bewegung eines Objekts in Richtung und/oder Geschwindigkeit zu ändern. Man spricht von der „Trägen Masse“. Zwei Körper haben die gleiche (träge) Masse, wenn sie durch die gleiche Kraft gleich beschleunigt werden.
\(\overrightarrow F = m \cdot \overrightarrow a \)
Äquivalenzprinzip von träger und schwerer Masse
Zunächst einmal gibt es keinen Grund für die Annahme, dass ein Körper, der zweimal so viel Krafteinwirkung für eine Änderung seines Bewegungszustands erfordert, auch ein zweimal so großes Gravitationsfeld aufbaut. Dennoch ist es so! "Träge Masse" (als Maß wie sehr sich ein Körper einer Bewegungsänderung widersetzt) ist gleichwertig der "Schwere Masse" (als Maß für die Gravitationskraft die von einem Körper ausgeht). Man nennt dies das Äquivalenzprinzip von träger und schwerer Masse. Es ist ein wichtiger Aspekt in Einsteins Weiterentwicklung von der Speziellen zur Allgemeinen Relativitätstheorie.
Weitere Sichtweisen auf die Masse findest du auf maths2mind unter folgenden Tags:
- Masse (gemäß Einstein)
- Masse (gemäß Higgs)
Schon den nächsten Urlaub geplant?
Auf maths2mind kostenlos auf Prüfungen vorbereiten!
Nach der Prüfung mit dem gesparten Geld deinen Erfolg genießen.
Kraft, Feld, Wechselwirkung und Austauschteilchen
Kraft
Kraft ist etwas, was sich zwischen 2 Objekten abspielt. Kraft ist die Wirkung eines materiellen Teilchens auf ein anderes materielles Teilchen. Sie bewirkt eine Änderung der Bewegung von Masse.
Newton
Newton N ist die Einheit der Kraft F. 1 Newton ist die Kraft die benötigt wird, um einen ruhenden Körper mit 1 kg Masse innerhalb einer Sekunde aus der Ruhe auf die Geschwindigkeit von 1m/s zu beschleunigen.
Feld
Ein Feld ist eine Energieform, die den Raum erfüllt. Felder können sich mit endlicher Geschwindigkeit ausbreiten, wobei ihre Dynamik durch Feldgleichungen beschrieben wird. Die heutige Physik kennt 4 fundamentale Felder: Das Gravitationsfeld, das Starke und das Schwache Kernfeld, das Elektromagnetische Feld und das Higgs-Feld.
Wechselwirkung
Von einer Wechselwirkung spricht man, wenn eines der 12 bekannten Elementarteilchen auf ein anderes fundamentales Teilchen einwirkt, welches der selben Wechselwirkung unterliegt. Dabei kommt es oft auch zur Annihilation (der gegenseitigen Auslöschung). Die heutige Physik kennt 4 fundamentale Wechselwirkungen: Gravitation, elektromagnetische Wechselwirkung, starke und schwache Wechselwirkung
Austauschteilchen
Austauschteilchen, auch Bosonen genannt, sind die Träger bzw. die Vermittler der 4 fundamentalen Wechselwirkungen. Sie manifestieren sich als Kräfte. Ein bestimmtes Austauschteilchen kann nur dann emittiert oder absorbiert werden, wenn das materielle Teilchen der entsprechenden Wechselwirkung unterliegt. Die heutige Physik kennt folgende Austauschteilchen: Higgs-Boson, Gluon, W+, W-, Z0 Bosonen und das hypothetische Graviton
Federkraft
Die Federkraft F wirkt der Dehnung der Feder durch eine äußere Kraft entgegen. Sie hängt von der Dehnung x der Feder und der Federkonstante k ab.
\(\overrightarrow F = - k \cdot \overrightarrow x\)
\({\text{Federkraft}} = - {\text{Federkonstante}} \cdot {\text{Federdehnung}} \)
\({\text{Einheit: }}1N = 1\dfrac{{kg \cdot m}}{{{s^2}}}\)
Das „-“ kommt daher, dass die Federkraft und die Dehnung entgegen gesetzt gerichtet sind. Die Federkonstante k ist ein Maß dafür, wie „schwer“ es ist, die Feder zu dehnen.
Hookesches Gesetz
Das Hooksche Gesetz beschreibt eine Längenänderung zufolge einer Kraftänderung. Bei elastisch verformbaren Körpern kommt es nämlich zu einer Längenänderung x, die der einwirkenden Kraft F proportional ist. Wird die einwirkende Kraft zu groß, dan geht die (reversible) elastische Verformung in eine plastische Verformung oder einen Materialbruch über, für die das Hooksche Gesetz dann nicht mehr gilt.
\(\left| k \right| = D = \dfrac{{{\rm{Kraftänderung}}}}{{{\rm{Längenänderung}}}} = \dfrac{{\Delta F}}{{\Delta x}}\)
Reibungskraft
Die Reibungskraft hemmt die freie Bewegung zwischen Körpern die einander berühren. Man unterscheidet zwischen Haftreibung, Gleitreibung und Rollreibung.
\(\overrightarrow {{F_R}} = \mu \cdot \overrightarrow {{F_N}}\)
\({F_{{\text{Haftreibung}}}} > {F_{{\text{Gleitreibung}}}} > {F_{{\text{Rollreibung}}}}\)
\({\text{Reibung = Reibungskoeffizient}} \cdot {\text{Normalkraft}}\)
\({\text{Einheit: }}1N = 1\dfrac{{kg \cdot m}}{{{s^2}}}\)
- Haftreibung: Zieht man an einem ruhenden Körper, und ist die Zugkraft größer als die entgegengesetzt orientierte Haftreibungskraft, dann setzt sich der Körper in Bewegung.
- Gleitreibung: Sobald der Körper einmal in Bewegung ist, wirkt nur mehr die wesentlich kleinere Gleitreibungskraft, die aufzuwenden ist, um den Körper in Bewegung zu halten
- Rollreibung: Die Gleitreibung kann herabgesetzt werden, wenn man zwischen die reibenden Körperflächen Rollen / Räder einbringt.
Der Reibungskoeffizient ist dabei jeweils der Quotient aus dem Reibungswiderstand und jener Kraftkomponente mit der die beiden Flächen aufeinander gedrückt werden.
Gewichtskraft
Während die Masse eines Körpers überall im Universum gleich ist, ist sein Gewicht / seine Gewichtskraft abhängig von der Masse des Körpers und von der Schwerebeschleunigung, die durch das Gravitationsfeld des jeweiligen Himmelskörpers verursacht wird.
\(\overrightarrow G = m \cdot \overrightarrow g ;\)
\({\text{Gewicht(skraft) = Masse}} \cdot {\text{Erdbeschleunigung}}\)
\({\text{Einheit: }}kg \cdot \dfrac{m}{{{s^2}}}\)
Schwerebeschleunigung auf der Oberfläche | |
Erde | \({g_E} = 9,81\dfrac{m}{{{s^2}}}\) |
Mond | \({g_M} = 1,62\dfrac{m}{{{s^2}}}\) |
Sonne | \({g_S} = 274\dfrac{m}{{{s^2}}}\) |
Auf der Erdoberfläche übt eine Masse von 1 kg ein(e) Gewicht(skraft) von 9,81N aus. Auf einer Waage stehend (Personenwaagen sind Federwaagen) ermittelt man seine Masse (70 kg) und nicht wie umgangssprachlich gesagt sein Gewicht. Das Gewicht ist nämlich 9,81 mal größer als die Masse, also 70N*9,81=686,7 N ;-)
Auftrieb(skraft)
Das Gesetz des Archimedes besagt, dass die Auftriebskraft betragsgleich dem Gewicht, der durch das Volumen des Körpers verdrängten Flüssigkeit bzw. des verdrängten Gases ist. Der Auftrieb wächst proportional mit dem Volumen des Körpers und der spezifischen Dichte des flüssigen oder gasförmigen Mediums in dem er sich befindet. Die Erdbeschleunigung geht in die Formel ein, weil sich das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit / Gases aus seiner Masse mal der Erdbeschleunigung errechnet.
\(\overrightarrow {{F_A}} = \rho \cdot \overrightarrow g \cdot V\)
\({\text{Auftrieb}} = {\text{Dichte}} \cdot {\text{Erdbeschleunigung}} \cdot {\text{Volumen;}}\)
\({\text{Einheit: }}\dfrac{{kg}}{{{m^3}}} \cdot \dfrac{m}{{{s^2}}} \cdot {m^3} = 1\dfrac{{kg \cdot m}}{{{s^2}}} = 1N\)
Astrologie
Das von Astrologen erstellte Horoskop basiert auf der Vorstellung, aus der
- Geburtszeit und dem aktuellen Datum sowie
- Position von Sonne, Mond, Planeten und den Tierkreiszeichen (real sind das weit entfernte Sonnen)
Rückschlüsse auf zukünftige Ereignisse und die Persönlichkeit eines Menschen ableiten zu können.
Aus Sicht der Physik wirkt tatsächlich genau eine einzige der 4 fundamentalen Wechselwirkungen zwischen einem Menschen auf der Erde und den Himmelskörpern - und sonst nichts. Dabei handelt es sich um die Gravitation, die in Form der sogenannten Gezeitenkraft tatsächlich eine Zugkraft auf den Menschen gemäß
\(\overrightarrow F = \overrightarrow G \dfrac{{{m_1} \cdot {m_2}}}{{{r^2}}}\)
ausübt. Nachfolgend eine Abschätzung der Größenordnung dieser Kraft.
Am Beispiel des Mondes der direkt über einem 70 kg schweren Menschen mit 2m Körpergröße steht, errechnet sich die Zugkraft gemäß:
\(G = 6,67 \cdot {10^{ - 11}}\dfrac{{N{m^2}}}{{k{g^2}}}\)
\(\begin{array}{l} {M_{{\rm{Mond}}}} = 7,349 \cdot {10^{22}}kg\\ {m_{{\rm{Mensch}}}} = 70kg\\ {R_{{\rm{Erde}}{\rm{,Mond}}}} = 384.400.000m\\ {r_{{\rm{Kopf}}{\rm{,Zehen}}}} = 2m \end{array}\)
somit kann man die Gezeitenkraft wie folgt ausrechnen
\(\begin{array}{l} {F_{{\rm{Kopf}}}} = G \cdot \dfrac{{m \cdot M}}{{{R^2}}}\\ {F_{{\rm{Zehen}}}} = G \cdot \dfrac{{m \cdot M}}{{{{\left( {R + r} \right)}^2}}}\\ \left( {R + r} \right) > R \Rightarrow {F_{{\rm{Kopf}}}} > {F_{{\rm{Zehen}}}} \to \Delta F = {F_{{\rm{Kopf}}}} - {F_{{\rm{Zehen}}}} = {\rm{Zugkraft}}\\ {F_{{\rm{Kopf}}}} - {F_{{\rm{Zehen}}}} = G \cdot \dfrac{{m \cdot M}}{{{R^2}}} - G \cdot \dfrac{{m \cdot M}}{{{{\left( {R + r} \right)}^2}}} = \\ = G \cdot \left( {\dfrac{{m \cdot M}}{{{R^2}}} - \dfrac{{m \cdot M}}{{{{\left( {R + r} \right)}^2}}}} \right) \approx \\ \approx 6,672 \cdot {10^{ - 11}}\dfrac{{{m^3}}}{{kg \cdot {s^2}}} \cdot \left( {\dfrac{{70kg \cdot 7,349 \cdot {{10}^{22}}kg}}{{{{\left( {384\,400\,000m} \right)}^2}}} - \dfrac{{70kg \cdot 7,349 \cdot {{10}^{22}}kg}}{{{{\left( {384\,400\,000m + 2m} \right)}^2}}}} \right) \approx \\ \approx 6,672 \cdot {10^{ - 11}} \cdot \left( {\dfrac{{70 \cdot 7,349 \cdot {{10}^{22}}}}{{384\,400\,{{000}^2}}} - \dfrac{{70 \cdot 7,349 \cdot {{10}^{22}}}}{{384\,400\,{{002}^2}}}} \right) \cdot \dfrac{{{m^3}.k{g^2}}}{{kg \cdot {s^2} \cdot {m^2}}} \approx \\ \approx 6,672 \cdot {10^{ - 11}} \cdot \left( {0,36227} \right)\dfrac{{m \cdot kg}}{{{s^2}}} \approx 2,41 \cdot {10^{ - 11}}N \approx 0,241 \cdot {10^{ - 12}}N \approx 0,241pN \end{array}\)
Da in dieser Anordnung die Beine des Menschen um 2m weiter vom Mond entfernt sind als der Kopf, übt der Mond zufolge der Gezeitenkraft eine Zugkraft von 0,241 pN, also 0,241 Billionstel eines Newton aus.