Zahlensysteme und Rechengesetze
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Formeln
Zahlensysteme
In dieser Mikro-Lerneinheit lernst du die Entwicklung der Zahlensysteme von den ersten Strichlisten in der Jungsteinzeit, über das sumerische Stellenwertsystem, die geometrisch geprägte alt-griechische Mathematik, gewisse Rückschritte beim römischen Zahlensystem, welches kein Stellenwertsystem ist, sowie die arabische Ziffernschreibweise, welche die Entwicklung der modernen Mathematik ermöglichte. Wir gehen auf die Bedeutung von Zahl und Ziffer ein. Besprechen das heutige Dezimalsystem als Stellenwertsystem und zeigen die Visualisierung von Zahlen am Zahlenstrahl, der Zahlengerade und in der gaußschen Zahlenebene. Abschließend gehen wir kurz auf die für Menschen unlesbaren, weil auf Maschinenlesbarkeit optimierten, Zahlencodes aus dem Alltag ein.
Erste Strichlisten gehen auf die Jungsteinzeit zurück. Kerben, geritzt in Holz oder Knochen, die 20.000 Jahre und älter sind und aus Afrika stammen, stellen wohl die ersten mathematischen Aufzeichnungen in Form von Strichlisten dar. Vermutlich hat man mit ihnen versucht, Informationen dauerhaft festzuhalten.
Aus den Strichlisten entwickelten sich Zahlensysteme. Zahlensystemen unterscheidet man in solche ohne bzw. in solche mit Stellenwertsystem.
- Das römische Zahlensystem hat kein Stellenwertsystem, da der Zahlenwert durch Addition oder Subtraktion der Ziffern ermittelt wird. Es ist sehr unpraktisch mit dem römischen Zahlensystem zu rechnen.
- Ein Stellenwertsystem ist ein Zahlensystem, in dem der Wert einer Ziffer von der Position in einer Zahl abhängt. Ein Stellenwertsystem ermöglicht eine leistungsfähige Mathematik. 3000 Jahre vor den Römern hatten die Sumerer und dann die Babylonier bereits ein Stellenwertsystem zur Basis 60, heute rechnen wir mit einen Stellenwertsystem zur Basis 10, dem Dezimalsystem. Die Unterteilung bei der Zeitmessung, in der 1 Stunde 60 Minuten und 1 Minute 60 Sekunden hat und die Unterteilung bei Winkeln, wo ein Vollkreis 360 Grad und ein Grad 60 Minuten und 1 Minute 60 Sekunden hat, zeigen, dass 60-er Systeme heute noch eine Bedeutung haben.
Sumerisches Zahlensystem
3500 v.Chr. waren es die Sumerer, eine frühe Hochkultur im heutigen Iran und Irak, welche die Strichlisten zu einem ersten Zahlensystem weiterentwickelten. Dieses Zahlensystem wurde später von den Babyloniern übernommen. In ihrer Keilschrift einwickelten sie ein Sexagesimalsystem, auch Hexagesimalsystem genannt. Es handelt sich dabei um ein Stellenwertsystem zur Basis 60, dh es gibt 60 verschiedene Ziffern. Sie kamen dabei mit nur 2 Symbolen aus, die innerhalb einer Stelle hintereinander gesetzt wurden:
- Ein Symbol "I" für die Zahl 1, welches bis zu 9 mal wiederholt wurde. 8=IIIIIIII Achtung: Es handelt sich um nur 1 Stelle
- Ein Symbol "<" für die Zahl 10, welches bis zu 5 mal wiederholt wurde. 38=<<<IIIIIIII Achtung: Es handelt sich um nur 1 Stelle
Damit konnte man mit einer Stelle die Zahlen 1 bis 59 darstellen. Erst ab der Zahl 60 wurde eine 2. Stelle und ab der Zahl 3600 wurde eine 3. Stelle verwendet.
- Die 3 Stellen der Zahl 6913 sehen also wie folgt aus: 6913=(1*3600)+(55*60)+(1*13) → I <<<<<IIIII <III Achtung: Es handelt sich um nur 3 Stellen
Griechische Mathematik
Die alten Griechen verwendeten in der Mathematik vor allem geometrische Methoden und Brüche, als das Verhältnis zweier ganzer Zahlen. Pythagoras lebte etwa 600 v. Chr. und war Mathematiker und Philosoph. Hippasos entdeckte die irrationalen Zahlen, also Zahlen, die sich nicht als Bruch darstellen lassen. 300 Jahre nach Pythagoras schuf Euclid, mit dem Lehrbuch "Elemente", das erste grundlegende Lehrbuch der Geometrie und legte damit den Grundstein für geometrische Formen, Axiome und Beweise, wobei die Beweise damals speziell auf geometrischen Beweisen basierten. Pythagoras formulierte das nach ihm benannte Theorem über rechtwinkelige Dreiecke, Euclid formalisierte und bewies es, wodurch aus dem Theorem ein Lehrsatz wurde. Archimedes approximierte um 240 v. Chr. mit Hilfe geometrischer Methoden die Kreiszahl Pi durch Approximation durch ein 96-Eck auf das Intervall \(\left[ {3\dfrac{{10}}{{71}} < \,\,\,\pi < \,\,3\dfrac{{10}}{{70}}} \right] \approx \left[ {3,1408 < 3,14159265; < 3,1428} \right]\) genau und zeigte, dass man die Genauigkeit durch eine Annäherung mit Polygonen mit mehr Ecken steigern könne.
Griechisches Alphabet
Bedeutsam in der modernen Mathematik ist das griechische Alphabet. Das griechische Alphabet hat sich im Laufe der Jahrtausende nicht verändert. Das moderne griechische Alphabet enthält zusätzliche Buchstaben wie Eta, Theta, Phi und Chi, die es im antiken griechischen Alphabet nicht gegeben hat. Natürlich wurde und wird das griechische Alphabet von den Griechen zum Schreiben verwendet, während es in den modernen Naturwissenschaften als mathematische Variable oder als Bezeichner einer physikalischen Größe Verwendung findet.
Beispiele für den Einsatz von griechischen Buchstaben als Variable
- Alpha, Beta und Gamma werden bevorzugt für Winkel im Dreieck verwendet
- Delta wird oft für Differenzen, Abweichungen oder Änderungen verwendet
- Epsilon wird für kleine Abstände verwendet
- Lambda wird als Skalar in der Vektorrechnung verwendet
Beispiel für den Einsatz von griechischen Buchstaben als Konstante
- Pi steht für das Verhältnis von Kreisumfang und Kreisdurchmesser
Beispiel für den Einsatz von griechischen Buchstaben als physikalische Größe
- Psi wird in der Quantenmechanik für die Wellenfunktion eines Teilchens verwendet
- Omega steht für die Kreisfrequenz bei periodischen Schwingungen
Name | Großbuchstabe | Kleinbuchstabe |
Alpha | \({\rm A}\) | \(\alpha\) |
Beta | \({\rm B}\) | \(\beta\) |
Gamma | \(\Gamma\) | \(\gamma\) |
Delta | \(\Delta\) | \(\delta\) |
Epsilon | \({\rm E}\) | \( \varepsilon\) |
Zeta | \({\rm Z}\) | \(\zeta\) |
Eta | \({\rm H}\) | \(\eta\) |
Theta | \(\Theta\) | \(\theta\) |
Iota | \({\rm I}\) | \(\iota\) |
Kappa | \({\rm K}\) | \(\kappa\) |
Lambda | \(\Lambda\) | \(\lambda\) |
My | \({\rm M}\) | \(\mu\) |
Ny | \({\rm N}\) | \(\nu\) |
Xi | \(\Xi\) | \(\xi\) |
Omikrion | \({\rm O}\) | \(o\) |
Pi | \(\Pi\) | \(\pi\) |
Rho | \({\rm P}\) | \(\rho\) |
Sigma | \(\Sigma\) | \(\sigma\) |
Tau | \({\rm T}\) | \(\tau\) |
Ypsilon | \(\Upsilon\) | \(\upsilon\) |
Phi | \(\Phi\) | \(\varphi \) |
Chi | \({\rm X}\) | \(\chi\) |
Psi | \(\Psi\) | \(\psi\) |
Omega | \(\Omega\) | \(\omega\) |
Römische Zahlen
Die römischen Zahlen stellen ein altes Zahlensystem dar. Es stammt aus der Zeit des Römischen Reichs am Anfang unserer Zeitrechnung und war in Europa über 1000 Jahre in Verwendung. Die in den römischen Zahlen nicht enthaltene Zahl "0" erreichte Zentraleuropa erst im 12. Jahrhundert. In Indien war die Null schon 300 Jahre v. Chr. bekannt. Obwohl es sich um ein Zahlensystem handelt, werden Buchstaben des lateinischen Alphabets verwendet.
Im Unterschied zu den uns heute vertrauten Zahlensystemen (Binär- Hexadezimal-, Dezimalsystem) gibt es bei römischen Zahlen keinen Stellenwert, da der Zahlenwert durch Addition oder Subtraktion der Ziffern ermittelt wird. D.h. die Wertigkeit einer Ziffer hängt nicht von ihrer Position in der Zahl ab. (z.B.: 6=VI; 7=VII; 8=VIII; Das I ist also immer 1 wert, egal an welcher Stelle in der Zahl es steht). In Römischen Zahlen sind die uns vertrauten 10 Ziffern (0 bis 9) durch 7 Buchstaben repräsentiert (I, V, X, L, C, D, M), wobei es keine Null gibt.
Römische Zahlen werden von links nach rechts gelesen und die Werte der Ziffern werden addiert, es sei denn, ein kleinerer Wert steht vor einem größeren Wert, dann wird subtrahiert. Eine römische Zahl wird gebildet, indem man die römischen Ziffern beginnend mit der größten Ziffer in absteigender Wertigkeit hintereinander schreibt. Die Summe der Ziffern entspricht dann der Zahl. Damit nicht mehr als 3 idente Ziffern hinter einander angeschrieben werden, wird in diesen Fällen eine Ziffer mit geringerem Wert vor einer Ziffer mit höherem Wert geschrieben (Falsch: 9=VIIII; Richtig: 9=IX) . Durch diese Subtraktionsregel genannte Einschränkung, kann man mit römischen Ziffern nur die Menge der natürlichen Zahlen zwischen 1 bis 3999 darstellen (MMIM oder MMMCMXCIX).
Mit römischen Zahlen kann man leider nicht einfach und praktisch schriftlich rechnen, weshalb die Römer als Rechenhilfe für Addition und Subtraktion den Abakus verwendet haben. Der Abakus besteht aus einem Rahmen mit Stäben und Kugeln. Erst durch die indische bzw. arabische Ziffernschreibweise und dem Dezimalsystem wurde schriftliches Rechnen einfach möglich. Damit verschwanden die römischen Zahlen und werden heute meist nur aus ästhetischen Gründen, etwa auf Ziffernblätter, verwendet
Römische Ziffer | Arabische Zahl (Ursprung in Indien) |
fehlt | 0 |
I | 1 |
V | 5 |
X | 10 |
L | 50 |
C | 100 |
D | 500 |
M | 1000 |
Für die römische Ziffer mit dem Dezimalwert 5000, 10 000 usw. gibt es keine einheitliche Regel.
Umrechnung römischer Zahlen in Dezimalzahlen
Ausgehend vom Zeichen mit der römischen Ziffer mit dem höchsten Wert addiert man die einzelnen Zeichen.
Beispiel:
- MMXXII → 1000 + 1000 + 10 + 10 + 1 + 1=2022
- MMMCMXCIX → 1000 + 1000 + 1000 + 1000-100 + 100-10 + 10-1 = 3999
- Beispiel 1959 → M + CM + L + IX = 1000 + 1000-100 + 50 + 10-1
Arabische Ziffernschreibweise und die Entwicklung der modernen Mathematik
Die arabische Ziffernschreibweise war eine Weiterentwicklung der Zahlensysteme auf Babylonien (3000 v. Chr.) und Indien (500 v. Chr.) . Aus Indien stammte die Verwendung von "0" und die heutige Schreibweise der Ziffern 1,2,3, ... . Das indische Wissen verbreitete sich über die Seidenstraße nach Persien und Arabien. Im 10. und 11. Jahrhundert wurden als Folge der Übersetzung arabischer mathematischer Werke, die arabische Ziffernschreibweise auch in Europa bekannt. Entscheidend für deren Einführung in S-Europa war 1202 das Werk "Liber Abaci - Das Buch der Abakusrechnung" des italienischen Mathematikers Fibonacci. Europaweit hat sich die arabische Ziffernschreibweise erst im 15. Jahrhundert durchgesetzt. Durch die Ablösung der römischen Zahlen und durch die Verwendung der Ziffer "0" wurde eine leistungsfähige Mathematik erst möglich.
Der Verbreitung der Mathematik in Europa wurde durch die Erfindung des Buchdrucks um 1440 durch Johannes Gutenberg Vorschub geleistet. Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibnitz revolutionierten die Mathematik durch die Entdeckung der Infinitesimalrechnung, bei der mit unendlich kleinen Abweichungen gerechnet wurden und welche die heutige Differential- und Integralrechnung umfasst und somit die Grundlage der Analysis bilden. Im 18. Jahrhundert trug Euler maßgeblich zur Entwicklung der Zahlentheorie bei, während im 19. Jahrhundert Carl Friedrich Gauß, Janos Bolyai und Nikolai Lobatschewski die Arbeiten von Euclid über die flache Geometrie durch die nichteuklidische Geometrie erweiterten,in dem sie das Parallelenaxiom negierten.
Zahl bzw. Ziffer
Jede natürliche Zahl besteht aus einer oder mehreren Ziffern. Jede Ziffer in einer Zahl hat einen Ziffernwert und einen Stellenwert, der vom jeweiligen Zahlensystem abhängt.
Ziffern: 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Stellenwert
Die additive Wertigkeit einer Ziffer hängt von ihrer Position in der Zahl ab. Uns ist das Zehnersystem besonders vertraut, aber gebräuchlich sind auch das Binärsystem oder das Hexadezimalsystem
Beispiel:
2.345,67 im Dezimalsystem
2 =Tausenderstelle, 3=Hunderterstelle, 4=Zehnerstelle,5= Einerstelle, 6=erste Nachkommastelle (=Zehntel), 7=zweite Nachkommastelle (=Hundertstel)
Stellenwertsysteme
Stellenwertsystem legen fest, welche Ziffernwerte eine Ziffer in einer Zahl annehmen darf und legen deren Stellenwert fest. Das gängigste Stellenwertsystem ist das Dezimalsystem.
Zahlenstrahl
Der Zahlenstrahl ist eine von Null ausgehende Halbgerade, die der Veranschaulichung der natürlichen Zahlen dient, wobei jeder Zahl ein Punkt auf dem Zahlenstrahl zugeordnet wird.
- Vorgänger: Von zwei natürlichen Zahlen steht die kleinere Zahl weiter links als die größere Zahl. Jede Zahl hat einen um eins kleineren Vorgänger ( mit Ausnahme von Null)
- Nachfolger: Von zwei natürlichen Zahlen steht die größere Zahl weiter rechst als die kleinere Zahl. Jede Zahl hat einen um eins größeren Nachfolger.
Zahlengerade
Die Zahlengerade dient der Veranschaulichung reeller Zahlen, indem sie jeder reellen Zahl einen Punkt auf der Zahlengeraden zuordnet. Die Zahlengerade erweitert den Zahlenstrahl nach links und somit um die negativen Zahlen.
Gaußsche Zahlenebene
Die Gaußsche Zahlenebene dient der Veranschaulichung der komplexen Zahlen, wobei jeder Zahl ein Punkt in der Gaußschen Zahlenebene (Reale Achse und Imaginäre Achse) zugeordnet ist.
Darstellung von Zahlen als Tabelle
Eine Tabelle ist eine systematische Darstellung von Texten und Daten, aufgeteilt in Zeilen und Spalten.
Beispiel
Fahrzeugart | Bestand in % |
PKW | 72% |
Zweiräder | 11,8% |
LKW | 7,1% |
Sonstige Kraftfahrzeuge | 9,1% |
Quelle: Statistik Austria, KFZ-Bestand 19.02.2020
Maschinenlesbare Darstellungen von Zahlencodes aus dem Alltag
Maschinenlesbare Darstellungen, von GS1 (Global Standards 1) normiert
- 1-Dimensionale Codes sind als Strichcode, der in 1 Richtung beschrieben ist, ausgeführt
- EAN (European Article Number) verschlüsselt eine (8, besser) 13-stellige Artikelnummer GTIN (Global Trade Item Number), die sich aus Ländercode, Unternehmenscode und Artikelnummer sowie Prüfziffer zusammensetzt.
- UPC-A (Universal Product Code, speziell für USA) verschlüsselt eine 12-stellige Artikelnummer GTIN (Global Trade Item Nuber).
- DataBar verschlüsselt als verlängerter EAN neben der GTIN auch zusätzliche Angaben, wie Stückzahl, Gewicht, Preis usw. und eignet sich speziell für Handelseinheiten
- 2-Dimensionale Codes sind als Matrixcode, der in 2 Richtungen beschrieben ist, ausgeführt
- QR-Code (Quick Response) für Marketing oder zur Registrierung bei Events, arbeitet mit URI, etwa einer URL, welche auf eine Webseite verweist, für 7.089 Zahlen oder 4.296 alphanumerischen Zeichen. Nur vom Herausgeber interpretierbar. Erfordert einen kamerabasierten Scanner, für Laserscanner nicht lesbar, 3 L-förmig angeordnete Quadrate an den Ecken markieren die Leserichtung
- DataMatrix Code Arbeitet mit Element Strings, bestehend aus genormten Identifikationsnummern (für Gewicht, Ablaufdatum, zu verkaufen bis Datum,..) und den zugehörigen Informationen. Die Anzahl der kodierbaren Zeichen hängt von der Größe vom Viereck ab und liegt bei einer Matrixgröße von 132x132 bei 3.116 Zahlen oder 2.335 alphanumerischen Zeichen. Die Dekodierung ist standardisiert. Erfordert einen kamerabsierten Scanner, für Laserscanner nicht lesbar, 2 außen angeordnete L-förmige Linenpaare (durchgängig, bzw strichliert) markieren die Leserichtung
- DotCode ist ein 2 dimensionaler Punktcode mit entweder fester Höhe und variabler Breite, die mit dem Datenumfang variiert, oder umgekehrt.
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Bruch
Ein Bruch ist eine Schreibweise für eine Zahl. Der Bruch besteht aus einem Bruchstrich, der dem Rechenzeichen "Dividiert" entspricht, einer Zahl als Zähler, die oberhalb vom Bruchstrich steht und einer Zahl als Nenner, die unterhalb vom Bruchstrich steht. Der Nenner, der auch Teiler oder Divisor genannt wird, gibt an, in wie viele gleich große Teile das Ganze zerlegt wurde. Der Zähler, der auch Dividend genannt wird, gibt an wie viele Teile vom Nenner genommen werden. Dividiert man den Dividend durch den Divisor, so erhält man eine Dezimalzahl, die Quotient genannt wird. Stehen sowohl im Zähler als auch im Nenner ganze Zahlen, so gehört der Quotient der Menge der rationalen Zahlen an. Verbal sagt man statt Bruchstich gerne "gebrochen durch" oder "geteilt durch". Geschrieben wird der Bruchstrich als waagrechter oder schräger Strich der zwischen dem Zähler und den Nenner steht.
\({\text{Wert des Bruchs = }}\dfrac{{{\text{Zähler}}}}{{{\text{Nenner}}}}{\text{ = }}\dfrac{{{\text{Dividend}}}}{{{\text{Divisor}}}}{\text{ = Quotient}}\)
Brüche lassen sich durch Division in Dezimalzahlen umwandeln. Stehen sowohl im Zähler als auch im Nenner ganze Zahlen, so gehört der Quotient der Menge der rationalen Zahlen an.
Beispiel:
Der Bruch vier Fünftel entspricht der Dezimalzahl 0,8
\(\dfrac{4}{5} = 4:5 = 0,8 \)
Echter Bruch
Bei echten Brüchen ist der Zähler kleiner als der Nenner, dadurch ist der Wert des Bruchs kleiner als 1.
\(\dfrac{Z}{N} < 1{\text{ wobei Z < N}}\)
Beispiel:
\(\dfrac{3}{5}\)
Unechter Bruch
Bei unechten Brüchen ist der Zähler größer als der Nenner, dadurch ist der Wert des Bruchs größer als 1.
\(\dfrac{Z}{N} > 1;{\text{ wobei Z > N}}\)
Beispiel:
\(\dfrac{5}{3} \approx 1,6667\)
Herausheben bei unechten Brüchen
Unechten Brüche können durch „herausheben“ vereinfacht werden. Man zerlegt dabei den Ausgangsbruch in zwei Brüche, bei denen der erste Bruch im Zähler ein ganzzahliges Vielfaches vom Nenner hat und der somit durch Kürzen zu einer ganzen Zahl wird. Als zweiter Bruch bleibt dann ein echter Bruch über. Es entstehen „gemischte Zahlen“, also Zahlen, die aus einer ganzen Zahl und einem echten Bruch bestehen.
Beispiel:
\(\dfrac{7}{2} = \dfrac{{3 \cdot 2 + 1}}{2} = \dfrac{{3 \cdot 2}}{2} + \dfrac{1}{2} = 3 + \dfrac{1}{2} = 3\dfrac{1}{2}\)
Gemischte Zahl
Eine gemischte Zahl ist eine spezielle Schreibweise für einen unechten Bruch, bei der man den unechten Bruch in eine Summe aus einer ganzen Zahl und einem echten Bruch aufspaltet. Danach gibt es noch eine verkürzte Schreibweise, bei der man das Summenzeichen weg lässt.
\(c\dfrac{Z}{N} = c + \dfrac{Z}{n}\)
Beispiel
\(\dfrac{5}{2} = \dfrac{{4 + 1}}{2} = \dfrac{4}{2} + \dfrac{1}{2} = 2 + \dfrac{1}{2} = 2\dfrac{1}{2}\)
Achtung:
- Bei der Schreibweise für Variablen gilt: \(ab = a \cdot b\)
- Bei der Schreibweise für Brüche gilt: \(2\dfrac{1}{2} \ne 2 \cdot \dfrac{1}{2}\)
weil- \(2\dfrac{1}{2} = 2 + \dfrac{1}{2} = \dfrac{4}{2} + \dfrac{1}{2} = \dfrac{5}{2} = 2,5\) ... sprich "2 Ganze plus ein Halbes"
- \(2 \cdot \dfrac{1}{2} = \dfrac{2}{1} \cdot \dfrac{1}{2} = \dfrac{{2 \cdot 1}}{{1 \cdot 2}} = \dfrac{2}{2} = 1\) ... sprich "2 mal ein Halbes"
Stammbruch
Beim Stammbruch ist der Zähler = 1.
\(\dfrac{1}{N}\)
Dezimalbruch
Beim Dezimalbruch ist der Nenner eine dekadische Einheit (10, 100, 1000,..).
\(\dfrac{Z}{{n \cdot 10}}\)
Uneigentlicher Bruch bzw. Scheinbruch
Beim uneigentlichen Bruch ist der Zähler gleich groß wie der Nenner oder ein ganzzahliges Vielfaches vom Nenner. Der Wert des Bruchs ist daher eine ganze Zahl.
\(\dfrac{{n \cdot N}}{N} = n;\)
Beispiel:
n=3, N=2: \(\dfrac{6}{2} = 3\)
Kehrwert eines Bruchs bzw. Reziprokwert
Den Kehrwert eines Bruchs, auch Reziprokwert genannt, erhält man, indem man Zähler und Nenner vom Bruch vertauscht. Man bildet den Kehrwert, damit sich die Division einer Zahl durch einen Bruch auf eine Multiplikation mit dem Kehrwert vom Bruch vereinfacht.
\(\eqalign{ & {\text{Bruch: }}\dfrac{{\text{Z}}}{{\text{N}}} \cr & {\text{Kehrwert: }}\dfrac{{\text{N}}}{{\text{Z}}} \cr}\)
Beispiel:
\(\begin{array}{l} \dfrac{4}{5} \to \dfrac{5}{4}\\ \dfrac{3}{{\left( {\dfrac{4}{5}} \right)}} = 3:\dfrac{4}{5} = 3 \cdot \dfrac{5}{4} = \dfrac{{15}}{4} = 3\dfrac{3}{4} = 3,75 \end{array}\)
Doppelbruch
Ein Doppelbruch ist ein Bruch in dessen Zähler und Nenner ebenfalls ein Bruch steht. Es wird also ein Bruch durch einen anderen Bruch dividiert.
- Einen Doppelbruch löst man auf, indem man „Außenglied (ZA)“ mal „Außenglied (NA)“ gebrochen durch „Innenglied (NI)“ mal „Innenglied (ZI)“ anschreibt.
\(\dfrac{{\dfrac{{{Z_A}}}{{{N_I}}}}}{{\dfrac{{{Z_I}}}{{{N_A}}}}} = \dfrac{{{Z_A} \cdot {N_A}}}{{{N_I} \cdot {Z_I}}}\)
- Ein Bruch wird dividiert, indem man den Dividend mit dem Kehrwert des Divisors multipliziert
\(\dfrac{{\dfrac{a}{b}}}{{\dfrac{c}{d}}} = \dfrac{a}{b}:\dfrac{c}{d} = \dfrac{a}{b} \cdot \dfrac{d}{c} = \dfrac{{a \cdot d}}{{b \cdot c}}\)
Wenn nur im Zähler oder im Nenner ebenfalls ein Bruch steht, so ist es wichtig, dass man den Überblick behält, welcher Bruchstrich den Hauptbruch darstellt, also den Hauptzähler vom Hauptnenner trennt. Beachte in den beiden nachfolgenden Beispielen, dass das Gleichheitszeichen auf Höhe vom Hauptbruchstrich steht.
Beispiele:
\(\eqalign{ & {\text{Doppelbruch mit Bruch im Zähler:}} \cr & \dfrac{{\dfrac{a}{b}}}{c} = \dfrac{{\dfrac{a}{b}}}{{\dfrac{c}{1}}} = \dfrac{a}{{b \cdot c}} \cr & \cr & {\text{Doppelbruch mit Bruch im Nenner:}} \cr & \dfrac{a}{{\dfrac{b}{c}}} = \dfrac{{\dfrac{a}{1}}}{{\dfrac{b}{c}}} = \frac{{a \cdot c}}{b} \cr} \)
Terme
Terme sind sinnvolle mathematische Ausdrücke, die aus Koeffizienten, Variablen, Klammern und Rechenzeichen, jedoch nicht aus Relationszeichen bestehen. Gleichungen und Ungleichungen haben links und rechts vom Relationszeichen einen Term. Äquivalenz bezeichnet die Gleichwertigkeit von Termen.
- Beispiel für einen Term: \({x^2} + (px + q) \cdot 2\)
- Beispiel für kein Term, weil sinnlos: 1+!2
Terme sind Grundbestandteile um mathematische Aussagen zu formulieren. Sie müssen daher sinnvoll sein ("1" ist ein Term, "+" ist ein Term). Mathematisch Sinnloses stellt keinen Term dar.
Wert eines Terms
Den Wert eines Terms erhält man, indem man für die Variablen und für die durch Buchstaben ausgedrückten Konstanten konkrete Zahlen in den Term einsetzt
Beispiel:
\(\eqalign{ & {\text{Term: }}2x + c \cr & {\text{Variable }}x = 5 \cr & {\text{Konstante }}c = 3 \cr & {\text{Einsetzen in den Term: 2}} \cdot {\text{5 + 3}} \cr & {\text{Wert vom Term: }}13 \cr} \)
Gleichwertige bzw. äquivalente Terme
Zwei Terme sind gleichwertig bzw. äquivalent, wenn sie den selben Wert ergeben, nachdem man für die selben Variablen bzw. durch Buchstaben angeschriebene Konstanten im Term, jeweils den selben Zahlenwert eingesetzt hat.
Terme vereinfachen
- Gleich lautende Terme darf man zusammenfassen
Beispiel: \(x + 2x - 4x = - x\) - Prioritäten der Rechenoperationen: Klammern vor Punktrechnung vor Strichrechnung
Polynome
Man unterscheidet Terme nach der Anzahl ihrer Glieder. Für Polynome mit 1, 2 oder 3 Gliedern gibt es spezielle Bezeichner
- Monom: Term mit einem Glied
Beispiel: \(\dfrac{2}{5}{x^3}\) - Binom: Term mit zwei Gliedern. Das Binom ist die Summe oder Differenz zweier Monome
Beispiel: \(\left( {a + b} \right)\) - Trinom: Term mit drei Gliedern. Das Trinom ist die Summe oder Differenz dreier Monome
Beispiel: \({a^2} - 2ab + {b^2}\)
Koeffizienten
Koeffizienten sind unveränderliche Zahlen, die als Faktor vor einer Variablen stehen. Der Koeffizient "1" wird nicht angeschrieben, sodass \(1 \cdot x = x\)
Konstante
Konstante sind Zahlen, die als alleinstehender Summand angeschrieben werden.
Beispiel: 2x+3
- 2 ist ein Koeffizient, weil die 2 ein Faktor vor dem x ist
- x ist eine Variable, also die Veränderliche
- 3 ist eine Konstante
Achtung: Auch für Konstante werden Variablen wie a, b, c oder k verwendet. D.h. auch wenn ein Buchstabe verwendet wird, handelt es sich nach wie vor um eine Konstante. Die wohl berühmteste Konstante ist die Kreiszahl Pi: \(\pi = 3,14159\)
Beispiel: 2x+c
- 2 ist ein Koeffizient, weil die 2 ein Faktor vor dem x ist
- x ist eine Variable, also die Veränderliche
- c ist eine Konstante, die für eine Zahl steht, die im aktuell betrachteten Zusammenhang nicht veränderlich ist
Variable
Variablen sind Platzhalter für veränderliche Elemente aus einer Grundmenge (z.B.: einen veränderlichen Zahlenwert)
- für Variablen bevorzugt man: x, y, z
- für Variablen, die abhängig von einer Formel mehrere Werte annehmen können, bevorzugt man x1, x2
- für Lauf-Variable, das sind Variablen die hochgezählt werden, also 0, 1, 2, 3,... bevorzugt man i, j für den höchsten Wert den die Zählvariable erreicht bevorzugt man n, m
- für Konstante bevorzugt man a, b, c, k
"Variable" auch "Platzhalter" oder "Veränderliche" stehen stellvertretend für einen veränderlichen Zahlenwert in Gleichungen oder Ungleichungen. Um Gleichungen lösen zu können, d.h. jenes x zu ermitteln, welches die Gleichung zu einer wahren Aussage macht, strebt man an, dass die Variable x alleine (ohne Koeffizienten) auf einer Seite vom Gleichheitszeichen steht.
Lösbarkeit: Für n Variablen braucht man n unabhängige Gleichungen um das Gleichungssystem lösen zu können. Hat man n+1 Gleichungen ist das Gleichungssystem überbestimmt (was nicht automatisch ein Problem darstellen muss), hat man n-1 Gleichungen, ist das Gleichungssystem unlösbar, weil es unterbestimmt ist.
Rechenzeichen
Rechenzeichen sind Teil der mathematischen Notation und verbinden zwei Zahlen.
Die gängigsten Rechenzeichen sind das
- Plus-Zeichen: "a+b" für a und b werden addiert
- Minus-Zeichen: "a-b" für b wird von a subtrahiert
- Mal-Zeichen: "\(a \cdot b\)" für a und b werden multipliziert
- Dividiert-Zeichen: "\(a:b\,\,\,a/b\,\,\,a \div b\,\,\,\dfrac{a}{b}\)" für a wird durch b dividiert
- Plusminuszeichen: "\(a \pm b\)" für a plus oder minus b, kommt etwa beim Lösen quadratischer Gleichungen vor
- Minuspluszeichen: "\(a \mp b\)" für a minus oder plus b
Vorzeichen
Das Vorzeichen entscheidet ob die Zahl links und somit im negativen Bereich oder rechts und somit im positiven Bereich auf der Zahlengerade liegt. Steht kein Vorzeichen angeschrieben, so ist die Zahl grundsätzlich positiv. Bei negativen Vorzeichen in Verbindung mit Rechenzeichen empfiehlt sich die Verwendung von Klammern.
- Plus-Vorzeichen: \(1 = + 1\)
- Minus-Vorzeichen: \(- 1 = \left( { - 1} \right)\)
Vorzeichenregeln bei Multiplikation und Division
- Zweimal plus oder zweimal minus ergibt plus.
- Positives mal Positives = Positives Ergebnis \(3 \cdot 2 = 6\)
- Negatives mal Negatives = Positives Ergebnis \( - 3 \cdot \left( { - 2} \right) = 6\)
- Positives durch Positives = Positives Ergebnis \(3/2 = 1,5\)
- Negatives durch Negatives = Positives Ergebnis \(\left( - \right)3/\left( { - 2} \right) = 1,5\)
- Einmal plus und einmal minus ergibt minus.
- Positives mal Negatives = Negatives Ergebnis \(3 \cdot \left( { - 2} \right) = - 6\)
- Negatives mal Positives = Negatives Ergebnis \( - 3 \cdot 2 = - 6\)
- Positives durch Negatives = Negatives Ergebnis \(3/\left( { - 2} \right) = - 1,5\)
- Negatives durch Positives = Negatives Ergebnis \(\left( { - 3} \right)/2 = - 1,5\)
- Positive oder negative Zahl mal Null ergibt Null \(\left( { - 3} \right) \cdot 0 = 3 \cdot 0 = 0\)
- Null geteilt durch positive oder negative Zahl ergibt Null \(0/2 = 0/\left( { - 2} \right) = 0\)
- Positive oder negative Zahl geteilt durch Null ist in der klassischen Arithmetik nicht definiert \(2/0 \buildrel \wedge \over = \left( { - 2} \right)/0 = {\text{ nicht definiert}}\)
Relationszeichen
- Gleichheitszeichen
Gleichungen sind Terme, die durch ein Gleichheitszeichen „=“ verbunden sind
Beispiel für eine Gleichung: 1+2x=5 - Ungleichheitszeichen
Ungleichungen sind Terme, die durch ein Ungleichheitszeichen „<“, „≤“, „>“, „≥“, “ ≠“ verbunden sind
Beispiel für eine Ungleichung: 1+2x>5
Klammern
Klammern sind Zeichen, die festlegen, in welcher Reihenfolge Terme ausgewertet werden. Es gibt mehrere Klammerstile, damit man diese optisch gut unterscheiden kann.
- Runde Klammer: \(\left( {{\rm{Term}}} \right)\)
- Eckige Klammer: \(\left[ {{\rm{Term}}} \right]\)
- Geschwungene Klammer: \(\left\{ {{\rm{Term}}} \right\}\)
- Verschachtelte Klammern: \(\left\{ {\left[ {\left( {{\rm{Term1}}} \right){\rm{Term2}}} \right]{\rm{Term3}}} \right\}\) Verschachtelte Klammern werden von innen nach außen aufgelöst
Klammerregeln
- Plus vor der Klammer. Steht vor der Klammer ein Plus, so darf man die Klammer einfach weglassen
\(a + \left( {b + c} \right) = a + b + c\)
- Minus vor der Klammer: Steht vor der Klammer ein Minus, so muss man beim Weglassen der Klammer alle Rechenzeichen die in der Klammer stehen umkehren
\(\begin{gathered} a - \left( {b + c} \right) = a - b - c \hfill \\ a - \left( {b - c} \right) = a - b + c \hfill \\ \end{gathered} \)
- Ausmultiplizieren: Steht ein Faktor vor der Klammer, so multipliziert man diesen Faktor mit jedem Monom in der Klammer (Distributivgesetz)
\(a \cdot \left( {b + c} \right) = a \cdot b + a \cdot c\)
- Herausheben: Kommt in mehreren Gliedern eines Polynoms der gleiche Faktor vor, so kann man diese Glieder in eine Klammer schreiben und den Faktor davor anschreiben.
\(a \cdot b + a \cdot c = a \cdot \left( {b + c} \right)\)
- Einklammern: Darunter versteht man, wenn alle positiven und alle negativen Werte zu je einer Summe in einer Klammer zusammengefasst werden. Vor der Klammer mit der Summe der negativen Werte, kommt als Rechenzeichen ein Minus.
\(a - b + c - d = (a + c) - (b + d)\)
- Ausklammern: Unter ausklammern versteht man das Auflösen von Klammern.
\(\left( {a - b} \right) - (c + d) = a - b - c - d\)
Rangordnung der Grundrechenarten
Reihenfolge, in der man die Rechenregeln anwendet:
- Klammern werden zuerst aufgelöst. Innere Klammern werden vor äußeren Klammer berechnet. Innerhalb einer Klammer gilt: Potenzrechnung geht vor Punktrechnung geht vor Strichrechnung
- Potenzrechnung geht vor Punktrechnung geht vor Strichrechnung
Beispiel 1:
\(\eqalign{ & {\left( { - 3 + 4} \right)^2} - \left( {3 \cdot \left( { - 4 + 1} \right)} \right) = \cr & {\text{Exponenten und innere Klammern zuerst}} \cr & = \left( {9 - 24 + 16} \right) - \left( {3 \cdot \left( { - 3} \right)} \right) = \cr & {\text{Punktrechnung und Klammern auflösen}} \cr & =9 - 24 + 16 - \left( { - 9} \right) =\cr & {\text{Strichrechnung}} \cr & {\text{=9 - 24 + 16 + 9 = 10}} \cr} \)
Beispiel 2:
Achtung bei gleichrangigen Rechenarten:
\({6^2}:2 \cdot \left( {2 + 1} \right) = 36:2 \cdot 3 = ?\)
- Richtig: Wir rechnen von links nach rechts und schreiben die Division als Bruch an
\(36:2 \cdot 3 = \dfrac{{36}}{2} \cdot 3 = 18 \cdot 3 = 54\) - Falsch: Weil wir in der Rangordnung höhere Klammern dazuerfinden, die es in der Angabe gar nicht gibt. Daher auch das abweichende Resultat.
- \(36:2 \cdot 3 \ne 36:\left( {2 \cdot 3} \right) = \dfrac{{36}}{{2 \cdot 3}} = 36:6 = 6\)
Formel
Formeln sind allgemeingültige wissenschaftliche mathematische Formulierungen in Form einer Gleichung.
Beispiele für Formeln:
Mathematik | \({a^2} + {b^2} = {c^2}\) |
Physik | \(E = m \cdot {c^2}\) |
Chemie | \(2{H_2} + {O_2} = 2{H_2}O\) |
Biologie |
Body mass index \({\text{BMI = }}\dfrac{{{\text{Körpermasse }}\left( {{\text{in kg}}} \right)}}{{{\text{Körpergröße }}^{\text{2}}{{\left( {{\text{in m}}} \right)}}}}\) für Erwachsene über 20 Jahre, mit Vorsicht zu genießen!
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Rechenregeln für Brüche
Die Rechenregeln für Brüche kommen immer dann zum Einsatz, wenn es um nicht ganzzahlige Zahlen geht. Es handelt sich dabei um die Menge der rationalen Zahlen. Das ist die Menge aller positiven oder negativen Zahlen, die sich als Quotient (als Bruch) darstellen lassen, wobei sowohl im Zähler als auch im Nenner ganze Zahlen stehen. Brüche können in Dezimalzahlen umgerechnet werden und diese können endlich viele Dezimalstellen oder unendlich viele periodische Dezimalstellen haben. Für die Grundrechnungsarten beim Rechnen mit Brüchen gelten Rechenregeln, wobei speziell zwischen gleichnamigen und ungleichnamigen Brüchen zu unterscheiden ist.
Rangordnung der Grundrechenarten beim Bruchrechnen
Die Reihenfolge, in der man die Rechenregeln anwendet, lautet wie immer:
- Klammern werden zuerst aufgelöst. Innere Klammern werden vor äußeren Klammer berechnet. Innerhalb einer Klammer gilt: Potenzrechnung geht vor Punktrechnung geht vor Strichrechnung
- Potenzrechnung geht vor Punktrechnung geht vor Strichrechnung
Erweitern von Brüchen
Der Wert eines Bruchs bleibt unverändert, wenn man den Zähler und den Nenner mit der gleichen Zahl multipliziert. Man nennt dies "erweitern" eines Bruchs. Der Grund dafür ist, dass der Wert von diesem Erweiterungsbruch in Wirklichkeit 1, also das neutrale Element der Multiplikation, ist.
\(\dfrac{Z}{N} = \dfrac{Z}{N} \cdot \dfrac{c}{c} = \dfrac{{Z \cdot c}}{{N \cdot c}}\)
Das Erweitern von Brüchen verwendet man, wenn man ungleichnamige Brüche auf gleichen Nenner bringen möchte
Beispiel:
Addiere die ungleichnamigen Brüche \(\dfrac{1}{2}\) und \(\dfrac{3}{4}\)
Methode 1: Man erweiterte jeden Bruch um den Nenner des jeweils anderen Bruchs, das führt eventuell zu unnötig hohen Zahlen.
\(\dfrac{1}{2} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{{1 \cdot 4}}{{2 \cdot 4}} + \dfrac{{3 \cdot 2}}{{4 \cdot 2}} = \dfrac{4}{8} + \dfrac{6}{8} = \dfrac{{10}}{8}\)
Methode 2: Man bringt Brüche durch Erweitern auf das kleinste gemeinsame Vielfache auf gleichen Nenner.
\(\begin{array}{l} kgV(2;4) = 4\\ \dfrac{1}{2} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{{1 \cdot 2}}{{2 \cdot 2}} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{2}{4} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{5}{4} \end{array}\)
Den ersten Bruch muss man mit 2 erweitern, damit der Nenner das kgV beträgt.
Der zweite Bruch hat bereits das kgV als Nenner, daher muss man ihn nicht mehr erweitern.
Kürzen von Brüchen
Der Wert eines Bruchs bleibt unverändert, wenn man den Zähler und den Nenner durch die gleichen Zahl dividiert. Man nennt dies "kürzen eines Bruchs"
Beispiel:
Kürze \(\dfrac{{10}}{8}\)
Wir suchen die größte Zahl, die Zähler und Nenner ohne Rest teilt
\(\begin{array}{l} ggT(8;10) = 2\\ \dfrac{{10}}{8} = \dfrac{{10:2}}{{8:2}} = \dfrac{5}{4} \end{array}\)
Anmerkung: Gibt es keinen ggT von Zähler und Nenner, so kann man einen Bruch nicht kürzen, man kann ihn aber "ausdividieren" wobei man eine Dezimalzahl mit Nachkommastelle als Resultat erhält.
Bruchteil einer Größe
Man errechnet den Bruchteil eines Gesamtwerts, indem man den Gesamtwert als multiplikativen Faktor in den Zähler schreibt
\(\dfrac{Z}{N}{\text{ von }}x = \dfrac{{Z \cdot x}}{N}\)
Beispiel:
Berechne \(\dfrac{2}{3}{\text{ von 12€ }}\)
\(\dfrac{2}{3}{\text{ von 12€ }} = \dfrac{2}{3} \cdot 12\mbox{€} = \dfrac{{2 \cdot 12\mbox{€} }}{3} = \dfrac{{24\mbox{€} }}{3} = 8\mbox{€}\)
Addition bzw. Subtraktion von gleichnamigen Brüchen
Gleichnamige Brüche haben den gleichen Nenner. Man schreibt die Zähler auf einen gemeinsamen Bruchstrich, danach werden die Zähler addiert / subtrahiert.
\(\dfrac{a}{N} \pm \dfrac{b}{N} = \dfrac{{a \pm b}}{N}\)
Beispiel:
\(\dfrac{4}{{12}} + \dfrac{6}{{12}} = \dfrac{{4 + 6}}{{12}} = \dfrac{{10}}{{12}}\)
Addition bzw. Subtraktion von ungleichnamigen Brüchen
Ungleichnamige Brüche müssen auf gleichen Nenner gebracht werden, ehe dann ihre Zähler addiert / subtrahiert werden.
\(\dfrac{a}{b} \pm \dfrac{c}{d} = \dfrac{{a \cdot d}}{{bd}} \pm \dfrac{{c \cdot b}}{{db}} = \dfrac{{ad \pm cb}}{{bd}}\)
Beispiel:
\(\dfrac{4}{9} - \dfrac{3}{6} = \dfrac{4}{9} \cdot \dfrac{2}{2} - \dfrac{3}{6} \cdot \dfrac{3}{3} = \dfrac{8}{{18}} - \dfrac{9}{{18}} = \dfrac{{8 - 9}}{{18}} = - \dfrac{1}{{18}}\)
Brüche auf gleichen Nenner bringen
Brüche mit gleichem Nenner nennt man gleichnamige Brüche. Man bringt mehrere Brüche auf gleichen Nenner, d.h. man macht sie gleichnamig, indem man sie durch Erweitern auf das (vorzugsweise kleinste) gemeinsame Vielfache der jeweiligen Nenner bringt.
- Man bestimmt das kleinste gemeinsame Vielfache aller Nenner, als die kleinste natürliche Zahl, die sowohl ein ganzzahliges Vielfaches des einen als auch aller anderen Nenner ist. Dazu kann man etwa die Primfaktorenzerlegung anwenden. Das kleinste gemeinsame Vielfache der gegebenen Nenner nennt man den Hauptnenner.
- Man erweitert nun die Brüche jeweils so, dass ihr jeweiliger Nenner gleich groß wie der Hauptnenner wird. Dazu multipliziert man Zähler und Nenner mit einem gemeinsamen Faktor, der bei jedem der gegebenen Brüche natürlich unterschiedlich ist.
- Nun kann man alle erweiterten Zähler additiv in den Zähler eines einzigen Bruchs schreiben, dessen Nenner der Hauptnenner ist.
Will man sich die Primfaktorenzerlegung sparen, kann man jeden Bruch mit dem Produkt aus dem Nenner der jeweils anderen Brüche erweitern. Der Hauptnenner ist dann das Produkt aus allen Nennern der Ausgangsbrüche. Der Nachteil dieser Methode, die immer funktioniert ist, dass der Hauptnenner unnötig groß wird und man den so entstehenden Bruch eventuell noch kürzen kann.
\(\dfrac{a}{b} \pm \dfrac{c}{d} = \dfrac{{a \cdot d}}{{bd}} \pm \dfrac{{c \cdot b}}{{db}} = \dfrac{{ad \pm cb}}{{bd}}\)
Beispiel:
Bringe die beiden Brüche 1/2 und 3/4 auf gleichen Nenner
Man bringt Brüche durch Erweitern auf das kleinste gemeinsame Vielfache auf gleichen Nenner. Wir suchen also das kgV der beiden Nenner
\(\begin{array}{l} kgV(2,4) = 4\\ \dfrac{1}{2} = \dfrac{1}{2} \cdot \dfrac{2}{2} = \dfrac{2}{4}\\ \dfrac{3}{4} = \dfrac{3}{4} \end{array}\)
Beispiel:
Addiere die beiden Brüche 1/2 und 3/4
\(\dfrac{1}{2} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{1}{2} \cdot \dfrac{2}{2} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{2}{4} + \dfrac{3}{4} = \dfrac{{2 + 3}}{4} = \dfrac{5}{4}\)
Addition bzw. Subtraktion von gemischten Zahlen
Bei gemischten Brüchen werden die ganzen Zahlen und die Brüche getrennt von einander addiert bzw. subtrahiert
\(A\dfrac{b}{c} \pm D\dfrac{e}{f} = \left( {A + \dfrac{b}{c}} \right) \pm \left( {D + \dfrac{e}{f}} \right) = \left( {A \pm D} \right) + \left( {\dfrac{b}{c} \pm \dfrac{e}{f}} \right)\)
Achtung:
\(A + \dfrac{b}{c} = A\dfrac{b}{c} \ne A \cdot \dfrac{b}{c}\)
Beispiel:
\(\begin{array}{l} 2\dfrac{1}{2} + 3\dfrac{1}{3} = \left( {2 + \dfrac{1}{2}} \right) + \left( {3 + \dfrac{1}{3}} \right) = \\ = \left( {2 + 3} \right) + \left( {\dfrac{1}{2} + \dfrac{1}{3}} \right) = 5 + \left( {\dfrac{3}{6} + \dfrac{2}{6}} \right) = \\ = 5 + \dfrac{5}{5} = 5\dfrac{5}{6} \end{array}\)
Multiplikation einer ganzen Zahl mit einem Bruch
Bei der Multiplikation einer ganzen Zahl mit einem Bruch kann die ganze Zahl direkt als multiplikativer Faktor in den Zähler geschrieben werden. Ein allfälliges negatives Vorzeichen kann man vor dem Bruch stehen lassen oder zusammen mit dem Faktor in den Zähler schreiben,
Beispiel:
eine negative und eine positive Zahl
\(- 2 \cdot \dfrac{3}{7} = - \dfrac{2}{1} \cdot \dfrac{3}{7} = - \dfrac{6}{7}\)
Beispiel:
zwei negative Zahlen
\(- 2 \cdot \left( { - \dfrac{3}{7}} \right) = \dfrac{{ - 2}}{1} \cdot \dfrac{{ - 3}}{7} = \dfrac{{2 \cdot 3}}{7} = \dfrac{6}{7}\)
Multiplikation von Brüchen
Brüche werden multipliziert, indem man (Zähler * Zähler) und (Nenner *Nenner) rechnet.
\(\dfrac{a}{b} \cdot \dfrac{c}{d} = \dfrac{{a \cdot c}}{{b\cdot d}}\)
\(\dfrac{a}{b} \cdot c = \dfrac{a}{b} \cdot \dfrac{c}{1} = \dfrac{{a \cdot c}}{b}\)
Beispiel:
\(\dfrac{2}{3} \cdot \dfrac{4}{5} = \dfrac{{2 \cdot 4}}{{3 \cdot 5}} = \dfrac{8}{{15}}\)
Division von Brüchen
Aus der Division von 2 Brüchen wird eine Multiplikation mit dem Kehrwert vom Divisor, ehe dann, wie bei Multiplikationen üblich (Zähler * Zähler) und (Nenner *Nenner) gerechnet wird.
\(\dfrac{a}{b}:\dfrac{c}{d} = \dfrac{a}{b} \cdot \dfrac{d}{c} = \dfrac{{a \cdot d}}{{b \cdot c}}\)
Die Division von einem Bruch durch einen anderen Bruch kann man auch als Doppelbruch darstellen. Man löst diesen Doppelbruch gemäß der Regel "äußeres Glied mal äußeres Glied" geteilt durch "inneres Glied mal inneres Glied" auf
\(\dfrac{a}{b}:\dfrac{c}{d} = \dfrac{{\dfrac{a}{b}}}{{\dfrac{c}{d}}} = \dfrac{{a \cdot d}}{{b \cdot c}}\)
Besteht der Nenner eines Bruchs aus einer Potenz, so kann man den Bruch auch als Produkt anschreiben, indem man den Zähler mit dem inversen Nenner multipliziert.
\(\dfrac{{{a^r}}}{{{b^s}}} = {a^r} \cdot {b^{ - s}}\)
\(\dfrac{1}{{{a^{ - s}}}} = {a^s}\)
Beispiel:
Teile 3/4 durch 3/2
\(\dfrac{3}{4}:\dfrac{3}{2} = \dfrac{3}{4} \cdot \dfrac{2}{3} = \dfrac{{3 \cdot 2}}{{4 \cdot 3}} = \dfrac{6}{{12}} = \dfrac{1}{2}\)
Beispiel
Teile 3/4 durch 3
\(\dfrac{3}{4}:3 = \dfrac{3}{4}:\dfrac{3}{1} = \dfrac{3}{4} \cdot \dfrac{1}{3} = \dfrac{{3 \cdot 1}}{{4 \cdot 3}} = \dfrac{3}{{12}} = \dfrac{1}{4}\)
Grundrechnungsarten
Die vier Grundrechnungsarten umfassen die "Strichrechnungsarten" Addition und Subtraktion, sowie die "Punktrechnungsarten" Multiplikation und Division
Addition
Die Addition ist der lateinische Name für die Plus Rechnung. Summand plus Summand ist gleich der Summe
- Summand ist die Zahl die dazu zuzählen ist
- Summe ist das Resultat einer Plus Rechnung
Subtraktion
Die Subtraktion ist der lateinische Name für die Minus Rechnung. Minuend minus Subtrahend ist gleich der Differenz
- Minuend ist die Zahl von der etwas abgezogen wird
- Subtrahend ist die Zahl die abgezogen wird
- Differenz ist das Resultat einer Minus Rechnung
Addition und Subtraktion sind entgegengesetzte Rechenoperationen. Addiert man eine Zahl und subtrahiert man sie wieder, so erhält man die Ausgangszahl
Multiplikation
Die Multiplikation ist der lateinische Name für die Mal Rechnung. Faktor mal Faktor ist gleich dem Produkt
- Faktor ist die Zahl die multipliziert wird oder die Zahl mit der multipliziert wird
- Produkt ist das Resultat einer Mal Rechnung
Satz vom Nullprodukt
Ein Produkt ist dann null, wenn zumindest einer der beiden Faktoren null ist.
Division
Die Division ist der lateinische Name für das Teilen. Dividend durch Divisor ist gleich dem Quotient
- Dividend ist die Zahl die zu teilen ist
- Divisor ist die Zahl durch die geteilt wird
- Quotient ist das Resultat einer Geteilt Rechnung
Multiplikation und Division sind entgegengesetzte Rechenoperationen. Multipliziert man mit eine Zahl und dividiert man durch diese Zahl wieder, so erhält man die Ausgangszahl
Vorzeichenregeln bei Multiplikation und Division
- Plus mal / geteilt durch plus ergibt plus
- Plus mal / geteilt durch minus ergibt minus
- Minus mal / geteilt durch plus ergibt minus
- Minus mal / geteilt durch minus ergibt plus
Rechengesetze für reelle Zahlen
Für die vier Grundrechnungsarten gibt es mathematische Regeln, die in Form von Rechengesetzen formuliert sind
Kommutativgesetz (Vertauschungsgesetz)
- ... der Addition: Summanden darf man vertauschen
\(a + b = b + a\) - ... der Multiplikation: Faktoren darf man vertauschen
\(a \cdot b = b \cdot a\)
Assoziativgesetz (Verbindungsgesetz)
- ... der Addition: Summanden darf man zu Teilsummen verbinden
\(\left( {a + b} \right) + c = a + \left( {b + c} \right)\) - ... der Multiplikation: Faktoren darf man zu Produkten verbinden
\(\left( {a \cdot b} \right) \cdot c = a \cdot \left( {b \cdot c} \right)\)
Distributivgesetz (Verteilungsgesetz)
- Klammern dürfen ausmultipliziert werden
\(\eqalign{ & a \cdot \left( {b + c} \right) = a \cdot b + a \cdot c \cr & a \cdot \left( {b - c} \right) = a \cdot b - a \cdot c \cr} \)
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Existenz eines neutralen Elements
- das neutrales Element der Addition und der Subtraktion ist 0
x+0=x; x-0=x - das neutrales Element der Multiplikation und der Division ist 1
x*1=x; x:1=x
Existenz eines inversen Elements
- das inverse Element der Addition ist (-x), das der Subtraktion ist (+x)
x+(-x)=0; -x+(+x)=0 - das inverse Element der Multiplikation ist x-1, das der Division ist x
\(x \cdot {x^{ - 1}} = 1;\,\,\,\,\,\dfrac{1}{x} \cdot x = 1\,\,\,\,\,{\rm{für x}} \ne {\rm{0}}\)
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Rundungsregeln
Es kann sinnvoll sein, Zahlen zu runden. Etwa wenn bei Divisionen unerwünscht viele Nachkommastellen entstehen. So macht etwa die 3. Nachkommastelle bei einem Euro-Betrag oder ein zehntel Millimeter bei einem Hausbau in der täglichen Praxis keinen Sinn. Speziell im technischen Umfeld spricht man dann von Scheingenauigkeit (Gemessen wurde auf Millimeter, aber durch eine Division entstanden rechnerisch zehntel Millimeter) . Grundsätzlich kann man Zahlen auf jeden beliebigen Stellenwert auf oder abrunden.
Kaufmännisches Runden
Um den Rundungsfehler möglichst klein zu halten bedient man sich in der täglichen Praxis gerne des kaufmännischen Rundens. Beim kaufmännischen Runden wird ausschließlich auf Grund der ersten wegfallenden Dezimalstelle gerundet
- 0,1,2,3,4 werden abgerundet
- 5,6,7,8,9 werden aufgerundet
- negative Zahlen werden so gerundet, als würde man deren Betrag runden, wobei das negative Vorzeichen nach dem Runden natürlich wieder angeschrieben wird
Beispiel:
Der Nettopreis einer Ware beträgt 23,13€. Die deutsche Mehrwertsteuer beträgt 19%. Ermittle den kaufmännisch gerundeten Bruttopreis!
richtige Lösung
\(23,13 \cdot 1,19 = 27,5247 \approx 27,52\)
Die erste wegfallende Dezimalstelle ist eine "4", daher wird abgerundet.
falsche Lösung
Achtung: Man darf das Problem nicht von hinten aufrollen und die "7" in die Rundung mit einbeziehen.
Das würde nämlich wie folgt zu einer faschen Rundung führen:
\(23,13 \cdot 1,19 = 27,5247 \approx 27,525 \approx 27,53\)
Summenerhaltendes Runden
Hier wird so gerundet, dass die Summe der gerundeten Zahlen exakt der Ausgangszahl entspricht. Dieses Problem stellt sich bei der Ermittlung der Sitzverteilung in Abhängigkeit von den Wählerstimmen und bei der Ermittlung vom Gesamt-Bruttopreis, wenn von Netto-Teilpreisen ausgegangen wird:
Beispiel:
Ein Produkt besteht aus 2 Komponenten, deren Nettopreise betragen 23,13 bzw. 9,33 €. Die deutsche Mehrwertsteuer beträgt 19%
Variante 1:
Wir berechnen den Netto-Summenpreis, ermitteln daraus den Bruttopreis vom Produkt und runden am Schluss
\(\left( {23,13 + 9,33} \right) \cdot 1,19 = 32,46 \cdot 1,19 = 38,6274 \approx 38,63\)
Variante 2:
Wir berechnen die Bruttopreise je Komponente, runden kaufmännisch und addieren zum Summenpreis.
\(\begin{array}{l} 23,13 \cdot 1,19 = 27,5247 \approx 27,52\\ 9,33 \cdot 1,19 = 11,1027 \approx 11,10\\ 27,52 + 11,10 = 38,62 \end{array}\)
→ Variante 1 und Variante 2 unterscheiden sich um 1 Cent.
Variante 3
Wir berechnen die Bruttopreise je Komponente, runden summenerhaltend und addieren zum Summenpreis.
Um summenerhaltend runden zu können, bestimmen wir den Fehler zwischen dem tatsächlichen Bruttopreis je Komponente und dem gerundeten Bruttopreis je Komponente. Wir runden jene Komponente die den größeren Fehler aufweist, sodass die Summe wieder stimmt.
\(\begin{array}{l} 23,13 \cdot 1,19 = 27,5247 \approx 27,52 \to {\Delta _1} = 27,5247 - 27,52 = 0,0047\\ 9,33 \cdot 1,19 = 11,1027 \approx 11,10 \to {\Delta _2} = 11,1027 - 11,10 = 0,0027\\ {\Delta _1} > {\Delta _2} \to 27,5247 \approx 27,53\\ 27,53 + 11,10 = 38,63 \end{array}\)
→ Variante 1 und Variante 3 unterscheiden sich nicht mehr.
Diagramme und Histogramme
Diagramme und Histogramme dienen der Veranschaulichung von Größenverhältnissen zwischen Zahlen
Balkendiagramm
Ein Balkendiagramm stellt Balken parallel zur x-Achse dar. Die Länge vom Balken veranschaulicht die absolute oder relative Häufigkeit, die Breite vom Balken ist ohne Bedeutung.
Beispiel:
Für die Filialen mit den Nummern 10..14, die alle in der Innenstadt von Wien liegen, ist der Umsatz in 1000 € / Tag bekannt. Veranschauliche die Werte in einem Balkendiagramm
Filialnummer | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 |
---|---|---|---|---|---|
Umsatz in k€/d | 5 | 8 | 12 | 0 | 1 |
Säulendiagramm
Ein Säulendiagramm stellt Säulen senkrecht zur x-Achse dar. Die Länge der Säule veranschaulicht die absolute oder relative Häufigkeit, die Breite der Säule ist ohne Bedeutung.
Kreisdiagramm
Ein Kreisdiagramm stellt relative Häufigkeiten in Form von Teilen eines Kreises dar, wobei 360° 100% entspricht. Der Radius vom Kreis ist beliebig, entscheidend ist der Winkel je relativer Häufigkeit.
\({\text{Öffnungswinkel}} = \dfrac{{360^\circ \cdot {\text{Teilwert}}}}{{{\text{Gesamtwert}}}}\)
Beispiel:
Darstellung der Anteile A, B und C
\(\eqalign{ & A = 50\% \to \dfrac{{360^\circ \cdot 50\% }}{{100\% }} = 180^\circ \cr & B = 33\% \to \dfrac{{360^\circ \cdot 33\% }}{{100\% }} = 118,8^\circ \cr & C = 17\% \to \dfrac{{360^\circ \cdot 17\% }}{{100\% }} = 61,2^\circ \cr} \)
Stängel-Blatt-Diagramm
Das Stängel-Blatt-Diagramm ist eine tabellarische Darstellung von Zahlen, bei der es jeweils eine Spalte pro Stellenwert (Dezimalstelle) gibt.
Beispiel:
Stängel-Blatt-Diagramm zur Visualisierung der Häufigkeitsverteilung einer Messreihe.
Stängel | Blatt | Dekadisch |
---|---|---|
1 | 9 | 19 |
2 | 2 3 | 22, 23 |
2 | 6 6 7 | 26, 26, 27 |
Beispiel:
Vertraut ist uns diese Darstellung von den Fahrplänen öffentlicher Verkehrsmittel, bei denen der „Stängel“ der Stunde und das „Blatt“ der Minute von der Abfahrtzeit entspricht.
Stängel | Blatt | Abfahrtszeit |
---|---|---|
8 | 00 15 30 45 | 08:00, 08:15, 08:30, 08:45 |
9 | 00 20 40 | 09:00, 09:20, 09:40 |
10 | 00 20 40 | 10:00, 10:20, 10:40 |
Mengendiagramm (Venn-Diagramm)
Ein Mengendiagramm veranschaulicht welche Elemente innerhalb eines geschlossenen Linienzugs liegen und somit Element der Menge sind, und welche Elemente außerhalb vom geschlossenen Linienzugs liegen und somit kein Element der Menge sind.
Maßstab
Unter einem Maßstab versteht man das Verhältnis zwischen der tatsächlichen Länge einer Strecke in der Natur und der Länge dieser Strecke in einer Abbildung. Der Maßstab kann eine Vergrößerung oder Verkleinerung bewirken.
Beispiel: Autokarte im Maßstab 1:600.000
\(\begin{array}{l} \dfrac{{{\rm{Abbildung}}}}{{{\rm{Natur}}}} = \dfrac{1}{{600\,\,000}}\\ 1m \buildrel \wedge \over = 600km \end{array}\)
600 km Luftlinie in der Natur entsprechen 1 m auf der Autokarte
Zahlensysteme bzw. Stellenwertsysteme
Bei Zahlensystemen bzw. bei Stellenwertsystemen wird jeder Stelle einer Zahl ein Wert zugeordnet. Dieser Wert jeder Stelle hängt von zwei Parametern ab und zwar von der Höhe der Ziffer selbst und von der Position in der Zahl, an der die Ziffer steht. Aus der Summe der Stellenwerte ergibt sich der Zahlenwert. In der täglichen Praxis haben sich verschiedene Zahlensysteme etabliert, die man einfach in einander umrechnen kann. Am vertrautesten ist uns das Dezimalsystem, auch Zehnersystem genannt. Hätte der Mensch 16 Finger, so wäre uns wohl das Hexadezimalsystem besser vertraut als das Dezimalsystem...
Dekadisches Zahlensystem bzw. Dezimalsystem bzw. Zehnersystem
Im dekadischen Zahlensystem ist das Zehnfache der Einheit, die nächsthöhere Einheit. 10 Einer sind 1 Zehner, 10 Zehner sind 1 Hunderter, 10 Hunderter sind 1 Tausender, ...
Ziffernwert: 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
Stellenwerte: 1, 10, 100,..., Vielfache von 10
Die Basis im Dezimalsystem ist also die Zahl 10. Die einzelnen Stellen sind
- ...
- Tausenderstelle
- Hunderterstelle
- Zehnerstelle
- Einerstelle
- Zehntelstelle
- Hundertstelstelle
- ...
Große Zahlen gruppiert man in Dreiergruppen, die durch
- Leerzeichen Beispiel: \(6\,789,12\)
- Tausenderpunkt Beispiel(im deutschen Sprachraum): \(6.789,12\)
- Tausenderkomma (im englischen Sprachraum Beispiel: \(6,789.12\)
getrennt werden.
Beispiel
dezimal 123 = abc = a·102+b·101+c·100 mit a=1, b=2 und c=3
Beispiel
Dezimalsystem: Zahl = 123
diese Zahl besteht aus den drei Ziffern 1, 2, 3 die an der Hunderterstelle, Zehnerstelle und Einerstelle stehen
Sellenwert der "1" = 100 → Zahlenwert ist 100x1=100
Stellenwert der "2" = 10 → Zahlenwert ist 10x2=20
Stellenwert der "3" = 1 → Zahlenwert ist 1x3=3
Zahlenwert der Zahl "123" = 100+20+3=123 Einhundertdreiundzwanzig
Dual- bzw. Binärsystem
Im Dualsystem ist das Zweifache der Einheit die nächsthöhere Einheit. Die Basis im Binärsystem ist also die Zahl 2.
Ziffernwerte: 0, 1
Stellenwert: Vielfache von 2.
Das Binärsystem ist vor allem in der Datenverarbeitung im Computer in Verwendung. „0“ bedeutet dann, es fließt kein Strom, während „1“ bedeutet, es fließt Strom.
Beispiel
binär 1010 = a+b+c+d=a·23+b·22+c·21+d·20 = 1·8+0·4+1·2+0·1=10 (dekadisch)
Hexadezimalsystem
Im Hexadezimalsystem ist das Sechzehn-fache der Einheit die nächst größere Einheit. Die Basis im Binärsystem ist also die Zahl 16.
Ziffernwerte: 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6 ,7, 8, 9, A, B, C, D, E, F
Stellenwerte: Vielfache von 16.
Das „Sechzehnfache“ hat man gewählt, weil man damit 4 Bit einer Dualzahl in einer einzigen hexadezimalen Ziffer zusammenfassen kann.
Beispiel
Hex C4 bzw. #C4 = Dez: 12·161+4·160=192+4=196 (dekadisch) oder Bin: 1100 0100
BCD Code
Bei BCD handelt sich um kein Zahlensystem sondern um einen Code, der in der Datenverarbeitung weit verbreitet ist.
Im Binary Coded Decimal System wird jede Stelle einer dezimalen Ziffer dualkodiert.
Beispiel
Dezimal 19 = 0001 1001 weil für die Zehnerstelle 1 = 0001 und für die Einerstelle 9 = 1001 gilt.
Gegenüberstellung Dezimal- Dual und Hexadezimalsystem sowie BCD Code
Dezimal | Dual | BCD | Hex |
0 | 0 | 0000 | 0 |
1 | 1 | 0001 | 1 |
2 | 10 | 0010 | 2 |
3 | 11 | 0011 | 3 |
4 | 100 | 0100 | 4 |
5 | 101 | 0101 | 5 |
6 | 110 | 0110 | 6 |
7 | 111 | 0111 | 7 |
8 | 1000 | 1000 | 8 |
9 | 1001 | 1001 | 9 |
10 | 1010 | 0001 0000 | A |
11 | 1011 | 0001 0001 | B |
12 | 1100 | 0001 0010 | C |
13 | 1101 | 0001 0011 | D |
14 | 1110 | 0001 0100 | E |
15 | 1111 | 0001 0101 | F |
16 | 10000 | 0001 0110 | 10 |
17 | 10001 | 0001 0111 | 11 |
18 | 10010 | 0001 1000 | 12 |
19 | 10011 | 0001 1001 | 12 |
Beachte: Im BCD Code kommen folgende 6 Werte nicht vor: 1010, 1011, 1100, 1101, 1110, 1111 im Dual-bzw. Binärsystem hingegen schon, dort repräsentieren sie die Dezimalzahlen 10,11,12,13,14,15.
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Dezimalzahl
Dezimalzahlen sind Zahlen, die ein Komma enthalten. Sie sind eine alternative Schreibweise für Brüche. Eine Dezimalzahl besteht aus den Vorkommastellen (dem "Ganzen"), dem Komma und den Nachkomma-Stellen (den "Dezimalen").
Festkommadarstellung
Bei einer Festkommazahl ist festgelegt, wie viele Vorkommastellen es in der Darstellung der Dezimalzahl geben darf.
Eine Festkommazahl besteht aus einer festen Anzahl von Ziffern, wodurch die Position des Kommas (nach der x-ten Vorkommastelle) fest vorgegeben ist.
Lichtgeschwindigkeit als Festkommazahl.:
\({c_0} = 299{\text{ }}792{\text{ }}458\,\,\dfrac{m}{s}\)
Gleitkommadarstellung
Eine Gleitkommazahl besteht aus einer Mantisse, und einer Zehnerpotenz.
Durch die geschickte Wahl des Exponenten, kann man erzwingen, dass die Mantisse zwischen 1 und 10 liegt.
Lichtgeschwindigkeit als Gleitkommazahl:
\({c_0} = 2,99792458{\text{ }}.{\text{ }}{10^8}\,\,\dfrac{m}{s}\)
Zusammenhang Dezimalzahl und Bruch
Die Menge der rationalen Zahlen ist die Menge der ganzen Zahlen, erweitert um die Brüche. Es handelt sich dabei um die Menge aller positiven oder negativen Zahlen, die sich als
- Bruch (Quotient) darstellen lassen, wobei sowohl im Zähler als auch im Nenner ganze Zahlen stehen
- Dezimalzahl darstellen lassen, wobei sich eine Dezimalzahl aus einer ganzen Zahl, einem Komma und einem Bruchteil der ganzen Zahl zusammensetzt
Umwandlung Dezimalzahl in Bruch
Um eine Dezimalzahl in einen Bruch umzuwandeln, bestimmt man die Anzahl der relevanten Nachkommastellen.
- Bei einer relevanten Nachkommastelle erweitert man den Bruch mit 10 Zehntel,
- Bei zwei relevanten Nachkommastellen erweitert man den Bruch mit 100 Hundertstel
- usw
1. Beispiel:
\(8,3 = 8,3 \cdot \dfrac{{10}}{{10}} = \dfrac{{8,3 \cdot 10}}{{10}} = \dfrac{{83}}{{10}}\)
Beispiel:
\(7,5400 = 7,54 = 7,54 \cdot \dfrac{{100}}{{100}} = \dfrac{{7,54 \cdot 100}}{{100}} = \dfrac{{754}}{{100}}\)
2. Beispiel:
Umwandlung einer rein periodischen Dezimalzahl in einen Bruch:
\(0,\mathop 1\limits^ \bullet = \dfrac{Z}{N}\)
Wir multiplizieren mit 10 und subtrahieren davon die rein periodische Dezimalzahl
\(\begin{array}{*{20}{c}} {10 \cdot 0,\mathop 1\limits^ \bullet }& = &{1,\mathop 1\limits^ \bullet }\\ { - 1 \cdot 0,\mathop 1\limits^ \bullet }& = &{0,\mathop 1\limits^ \bullet }\\ \hline {9 \cdot 0,\mathop 1\limits^ \bullet }& = &1 \end{array}\)
Nun machen wir \(0,\mathop 1\limits^ \bullet \) durch Division durch 9 explizit und erhalten
\(0,\mathop 1\limits^ \bullet = \dfrac{1}{9}\)
3. Beispiel:
Umwandlung einer rein periodischen Dezimalzahl in einen Bruch:
\(0,\mathop 9\limits^ \bullet = \dfrac{Z}{N}\)
Wir multiplizieren mit 10 und subtrahieren davon die rein periodische Dezimalzahl
\(\begin{array}{*{20}{c}} {10 \cdot 0,\mathop 9\limits^ \bullet }& = &{9,\mathop 9\limits^ \bullet }\\ { - 1 \cdot 0,\mathop 9\limits^ \bullet }& = &{0,\mathop 9\limits^ \bullet }\\ \hline {9 \cdot 0,\mathop 9\limits^ \bullet }& = &9 \end{array}\)
Nun machen wir \(0,\mathop 9\limits^ \bullet \) durch Division durch 9 explizit und erhalten
\(0,\mathop 9\limits^ \bullet = \dfrac{9}{9} = 1\)
4. Beispiel
Umwandlung einer rein periodischen Dezimalzahl in einen Bruch:
\(0,\overline {25} = \dfrac{Z}{N}\)
Wir multiplizieren mit 100 und subtrahieren davon die rein periodische Dezimalzahl
\(\begin{array}{*{20}{c}}
{100 \cdot 0,\overline {25} }& = &{25,\overline {25} }\\
{ - 1 \cdot 0,\overline {25} }& = &{0,\overline {25} }\\
\hline
{99 \cdot 0,\overline {25} }& = &{25}
\end{array}\)
Nun machen wir \(0,\overline {25} \) durch Division durch 99 explizit und erhalten
\(0,\overline {25} = \dfrac{{25}}{{99}}\)
Umwandlung Bruch in Dezimalzahl
Um einen Bruch in eine Dezimalzahl umzuwandeln, dividiert man den Zähler durch den Nenner. Die Division wird zur Kopfrechnung wenn es möglich ist den Bruch so umzuformen, dass im Nenner ein Vielfaches von 10 steht.
Beispiel
\(\dfrac{3}{4} = 3:4 = 0,75\)
Beispiel:
\(\dfrac{{16}}{5} = \dfrac{{16}}{5} \cdot \dfrac{2}{2} = \dfrac{{32}}{{10}} = 32:10 = 3,2\)
Periodische Dezimalzahl
Periodische Dezimalzahlen entstehen beim Umwandeln von Brüchen in Dezimalzahlen, wenn sich eine oder mehrere Nachkommastellen einer Dezimalzahl unendlich oft wiederholen. Man unterscheidet zwischen
- rein periodischen Zahlen, bei denen die Periode unmittelbar nach dem Komma entsteht
Beispiel: \(1:7 = 0,142857\,\,142857\,\,\overline {142857} \) - gemischt periodische Zahlen, bei denen die Periode nicht unmittelbar nach dem Komma entsteht, sondern erst später
Beispiel: \(1:6 = 0,166\mathop 6\limits^ \bullet \) - Periodenlänge: Anzahl der Ziffern, welche die Periode bilden
- Vorperiode: Zahl zwischen dem Komma und dem Beginn der Periode
- Periodenpunkt: Besteht die Periode aus lediglich einer einzigen Stelle / Ziffer, so macht man über dieser Zahl einen Punkt um die Perioden darzustellen
- Periodenstrich: Besteht die Periode aus mehreren Stellen / Ziffern, so macht man über diesen Ziffern einen Strich um die Periode darzustellen.
Addition bzw. Subtraktion von Dezimalzahlen
Dezimalzahlen werden addiert, indem man sie komma-genau untereinander schreibt und dann stellenweise addiert bzw. subtrahiert. Jede Zahl muss die selbe Anzahl an Nachkommastellen haben, wobei man fehlende Nachkommastellen durch Nullen auffüllt.
Beispiel:
\(\begin{array}{l} 18,3 + 25,77 = 44,07\\ \\ \begin{array}{*{20}{l}} 1&8&,&3&0\\ 2&5&,&7&7\\ \hline 4&4&,&0&7 \end{array} \end{array}\)
Beispiel:
\(\begin{array}{l} 25,77 - 18,3 = 7,47\\ \\ \begin{array}{*{20}{l}} {}&2&5&,&7&7\\ - &1&8&,&3&0\\ \hline {}&0&7&,&4&7 \end{array} \end{array}\)
Multiplikation von Dezimalzahlen
Man multipliziert zwei Dezimalzahlen zunächst ohne das Komma zu berücksichtigen. Das Produkt hat dann gleich viele relevante Nachkommastellen wie die beiden Faktoren zusammen.
Beispiel:
\(\begin{array}{l} 17,3 \cdot 6,250 = \\ 17,3 \cdot 6,25 \end{array}\)
Wir haben die nicht relevante Nachkomma-Null weggelassen.
Als nächstes multiplizieren wir, ohne die Kommastellen zu berücksichtigen
Der 1. Faktor hat 1 und der 2. Faktor hat 2 Nachkommastellen, daher muss das Produkt 1+2=3 Nachkommastellen haben, was wir im letzten Schritt berücksichtigen:
\(\begin{array}{*{20}{l}} 1&7&,&3& \cdot &6&,&2&5\\ \hline 1&0&3&8& \cdot &{}&{}&{}&{}\\ {}&{}&3&4&6& \cdot &{}&{}&{}\\ {}&{}&{}&8&6&5&{}&{}&{}\\ \hline 1&0&8&1&2&5&{}&{}&{}\\ 1&0&8&,&1&2&5&{}&{} \end{array}\)
\(17,3 \cdot 6,25 = 108,125\)
Division von Dezimalzahlen
Man dividiert eine Dezimalzahl durch eine andere Dezimalzahl, indem man das Komma von beiden Dezimalzahlen so weit nach rechts verschiebt, bis der Divisor eine ganze Zahl ist. Anschließend führt man die Division, so wie vertraut, durch.
Beispiel:
\(27,3:0,07 = \)
Der Divisor hat 2 Dezimalstellen, daher müssen wir das Komma von Dividend und Divisor um 2 Stellen nach rechts verschieben. Das entspricht einer Erweiterung von Zähler und Nenner um den Faktor 100. Man kann das auf 2 Arten veranschaulichen
- Erweitern um 100:
\(\dfrac{{27,3}}{{0,07}} \cdot \dfrac{{100}}{{100}} = \dfrac{{2730}}{7} = 2730:7\)
- Verschieben vom Komma:
\(\begin{array}{l} 27,3:0,07\,\,\,\,\,\left| { \cdot 100} \right.\\ 2730:7 \end{array}\)
In beiden Fällen wurde die Division umgeformt zu:
\(2730:7\)
Wir führen die Division durch:
\(\begin{array}{*{20}{l}} 2&7&3&0&:&7& = &3&9&0\\ {}&6&3& \cdot &{}&{}&{}&{}&{}&{}\\ {}&{}&{}&0&{}&{}&{}&{}&{}&{} \end{array}\)
... und erhalten die Entsprechung
\(2730:7 = 390\,\,\,\, \buildrel \wedge \over = \,\,\,\,27,3:0,07 = 390\)
Zahlen mit Hilfe von Zehnerpotenzen darstellen
Man kann jede Dezimalzahl als Produkt einer Mantisse und einer Zehnerpotenz darstellen. Die Mantisse ist die Gleitkommazahl vor der Potenz. Zehnerpotenzen sind Potenzen zur Basis 10. Durch die geschickte Wahl des Exponenten der Zehnerpotenz, kann man erzwingen, dass die Mantisse zwischen 1 und 10 liegt.
Zehnerpotenzen und ihre SI-Präfixe kleiner 1
Für SI-Präfixe kleiner als 1 ist der Exponent eine negative ganze Zahl. Diese Schreibweise eignet sich besonders gut für sehr kleine Zahlen.
Bezeichnung | SI-Präfix | Symbol | Potenz | |
Trillionstel | atto | a | 10-18 | |
Billiardstel | femto | f | 10-15 | |
Billionstel | piko | p | 10-12 | |
Milliardstel | nano | n | 10-9 | ppb |
Millionstel | mikro | \(\mu\) | 10-6 | ppm |
Tausendstel | milli | m | 10-3 | Promille |
Hundertstel | zenti | c | 10-2 | Prozent |
Zehntel | dezi | d | 10-1 |
Zehnerpotenzen und ihre SI-Präfixe größer gleich 1
Für SI-Präfixe größer gleich 1 ist der Exponent eine positive ganze Zahl. Diese Schreibweise eignet sich besonders gut für sehr große Zahlen.
Bezeichnung | SI-Präfix | Symbol | Potenz |
Eins | 100 | ||
Zehn | deka | da | 101 |
Hundert | hekto | h | 102 |
Tausend | kilo | k | 103 |
Million | Mega | M | 106 |
Milliarde | Giga | G | 109 |
Billion | Tera | T | 1012 |
Billiarde | Pekta | P | 1015 |
Trillion | Exa | E | 1018 |
Die SI-Präfixe haben auch in die Sprache Eingang gefunden
Ein "Mikroskop" sollte also ein Millionstel von einem Meter auflösen können. Ein "Megastar" müsste also mindestens 1 Million Fans haben
Teiler
Der Teiler a ist jene Zahl, durch die man eine andere Zahl b ohne Rest teilen kann.
\(a\left| b \right.\) ... sprich "a teilt b"
a ist Teiler von b, wenn es ein \(n \in {\Bbb N}\) gibt, sodass \(n \cdot a = b\). Bei der Division von b durch a darf kein Rest bleiben, andernfalls ist a kein Teiler von b.
Teiler schreibt man in der Praxis vorzugsweise als Brüche \(\dfrac{b}{a} = n\) an, wobei der Nenner den Teiler (vom Ganzen) angibt und der Zähler wieviele Teilstücke gemeint sind.
Beispiel:
\(\dfrac{{12}}{3} = 4 \to 3\left| {12} \right.\)
2, 3, 4, 6 und 12 sind ein Teiler von 12.
Teilbarkeitsregeln
Teilbarkeitsregeln treffen eine Aussage darüber, ob einfache natürliche Zahlen ohne Rest teilbar sind.
Durch 2 teilbar, | wenn die letze Ziffer 0, 2, 4, 6, 8, also eine gerade Zahl ist |
Durch 3 teilbar, | wenn die Ziffernsumme, auch Quersumme genannt, also die Summe ihrer Ziffern, durch 3 teilbar ist. |
Durch 4 teilbar, | wenn die aus den letzten 2 Ziffern gebildete Zahl durch 4 teilbar ist, oder „00“ ist. |
Durch 5 teilbar, | wenn die letzte Ziffer 0 oder 5 ist. |
Durch 6 teilbar, | wenn die Zahl durch 2 und durch 3 teilbar ist. |
Durch 8 teilbar, | wenn die aus den letzten 3 Ziffern gebildete Zahl durch 8 teilbar ist, oder "000" ist. |
Durch 9 teilbar, | wenn ihre Quersumme (=die Summer ihrer Ziffern) durch 9 teilbar ist. |
Durch 10 teilbar, | wenn die letzte Ziffer „0“ ist. |
Durch 12 teilbar, | wenn die Zahl sowohl durch 3 als auch durch 4 teilbar ist. |
Durch 15 teilbar, | wenn die Zahl sowohl durch 3 als auch durch 5 teilbar ist. |
Durch 25 teilbar, | wenn die letzten zwei Ziffern 00, 25, 50, oder 75 sind. |
Größter gemeinsamer Teiler ggT
Der ggT der beiden Zahlen m und n, ist die größte natürliche Zahl, die sowohl m als auch n teilt.
Zunächst faktorisiert man beide Zahlen, d.h. man zerlegt sie in ihre Primfaktoren. Anschließend bildet man das Produkt aus all jenen Primfaktoren, die in beiden Faktorisierungen enthalten sind.
Beispiel:
Gesucht ist der ggT von 18 und 24
Man bedient sich der Methode der Primfaktorenzerlegung (siehe weiter unten)
\(\left. {\matrix{ {18} \cr 9 \cr 3 \cr 1 \cr {} \cr } } \right|\matrix{ 2 \cr 3 \cr 3 \cr {} \cr {} \cr }\) + \(\left. {\matrix{ {24} \cr {12} \cr 6 \cr 3 \cr 1 \cr } } \right|\matrix{ 2 \cr 2 \cr 2 \cr 3 \cr {} \cr }\) \( \Rightarrow \,\,\,\,\,{\rm{ggT}}\left( {18,24} \right) = 2 \cdot 3 = 6\)
Der ggT von 18 und 24 ist 6
Primfaktorenzerlegung
Der Fundamentalsatz der Algebra besagt, dass man jede natürliche Zahl, die größer als 1 ist als Produkt von Primzahlen anschreiben kann.
- 1. Schritt: Man prüft von der kleinsten Primzahl 2 ausgehend aufsteigend alle Primzahlen durch, ob sie die zu faktorisierende Zahl ganzzahlig (also ohne Rest) teilen
- 2. Schritt: Hat man so einen Teiler gefunden, so notiert man diese Primzahl.
- 3. Schritt: Man teilt die zu faktorisierende Zahl durch die Primzahl und fängt wieder beim 1. Schritt neu an
- 4. Schritt: Bleibt am Schluss nur mehr eine Primzahl über, kann man die ursprünglich zu faktorisierende Zahl als das Produkt aller notierten Primzahlen und der übrig gebliebenen Primzahl anschreiben
Beispiel:
Gesucht ist die Primfaktorenzerlegung von 18
- 1. Schritt: 2 teilt 18 ohne Rest
- 2. Schritt: Wir notieren 2
- 3. Schritt: Wir teilen 18 durch 2 und erhalten 9
- 1. Schritt: 3 teilt 9
- 2. Schritt: Wir notieren 3
- 3. Schritt: Wir teilen 9 durch 3 und erhalten die Primzahl 3
- 4. Schritt: Die Primfaktoren sind 2, 3 und 3 somit lautet die Primfaktorenzerlegung von \(18 = 2 \cdot 3 \cdot 3\)
Teilerfremde Zahlen
Weist die Primfaktorenzerlegung zweier oder mehrere Zahlen keine gemeinsamen Primfaktoren aus, so spricht man von teilerfremden Zahlen. In diesem Fall ist der größte gemeinsame Teiler der Zahlen die Zahl 1, die bekanntlich keine Primzahl ist. Zwei unterschiedliche Primzahlen sind grundsätzlich teilerfremd.
Zusammenhang zwischen ggT und kgV:
Das Produkt aus dem größten gemeinsamen Teiler mit dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen zweier Zahlen, ist gleich dem Produkt der beiden Zahlen selber.
Aufgaben
Aufgabe 246
Zahlenstrahl
Ergänze die Beschriftung des Zahlenstrahls für jene Werte, die in die Kästchen gehören
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Aufgabe 247
Zahlenstrahl
Ergänze die Beschriftung des Zahlenstrahls für jene Werte, die in die Kästchen gehören
Aufgabe 248
Vorgänger bzw. Nachfolger einer Zahl
Ergänze in der Tabelle die Werte für den jeweiligen Vorgänger bzw. Nachfolger der gegebenen Zahl. Schreibe die jeweils 7 Werte untereinander auf ein Blatt Papier, sodass 2 Spalten mit den Werten entstehen, ehe du mit der Lösung vergleichst.
Vorgänger | Zahl | Nachfolger |
9 | ||
34 | ||
235 | ||
999 | ||
10 753 | ||
11 000 | ||
1 346 999 |
Aufgabe 249
Stellenwert einer Ziffer
Gib den Stellenwert der jeweils hervorgehobenen Ziffer an
258,95 | |
33,57 | |
66,66 | |
1 347,994 | |
22 222 222 | |
3 222 111 000 |
Aufgabe 253
Zahlenstrahl
Ergänze die Beschriftung des Zahlenstrahls für jene Werte, die in die Kästchen gehören
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Aufgabe 250
Vielfache
Ergänze die Tabelle um die jeweils ersten zehn Vielfachen der gegebenen Zahl
3 | ||||||||||
7 | ||||||||||
20 | ||||||||||
25 | ||||||||||
99 |
Aufgabe 251
Teiler bzw. Primzahl
Ergänze die Tabelle um jene Zahlen, die Teiler der gegebenen Zahl sind. Markiere, ob die Zahl eine Primzahl ist oder ob nicht.
Zahl | 1. Teiler | 2. Teiler | 3. Teiler | 4. Teiler | 5. Teiler | 6. Teiler | Primzahl ? |
1 | nein | ||||||
2 | ja | ||||||
3 | ja | ||||||
4 | nein | ||||||
5 | ja | ||||||
6 | nein | ||||||
7 | ja | ||||||
8 | nein | ||||||
9 | nein | ||||||
10 | nen | ||||||
11 | ja | ||||||
12 | nein | ||||||
13 | ja | ||||||
14 | nein | ||||||
15 | nein |
Aufgabe 252
Kaufmännisches Runden
In Deutschland gibt ein Mehrwertsteuersatz von 19%. Berechne den Bruttopreis durch kaufmännisches Runden auf Cent genau, für folgende Nettopreise
23,13 | |
23,14 | |
23,15 |
Aufgabe 254
Addition gemischter Zahlen
Addiere in einem 1. Schritt den Summand zum Startwert und addiere in einem 2. Schritt zu dieser Summe erneut den Summand hinzu
1. Teilaufgabe:
Summand: \(\dfrac{1}{2}\) Startwert: \(2\dfrac{1}{2}\)
2. Teilaufgabe:
Summand: \(1\dfrac{1}{3}\) Startwert: \(3\dfrac{2}{3}\)
3. Teilaufgabe:
Summand. \(\dfrac{1}{4}\) Startwert: \(- 2\)
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